Brisbane nach Cairns – Roadtrip mit dem Campervan (Teil 2)

Korallenriffe, Traumstrände, tropischer Regenwald und Sumpfgebiete. So vielfältig ist die Ostküste von Australien oberhalb von Brisbane. Wir waren bis Cairns mit dem Campervan unterwegs und haben viele tolle, manchmal sogar erstaunlich unbekannte Orte entdeckt.

Zwar waren wir nicht nur im heißen Sommer, sondern gleichzeitig auch zur Wet Season (Regenzeit) dort, doch der Regen, der im Übrigen hauptsächlich nachts fällt, macht vor allem das Landesinnere wunderschön grün. Eine Wanderung durch den tropischen Regenwald darf man sich daher auf keinen Fall entgehen lassen und auch die Korallenriffe mit ihren vielen bunten Bewohnern direkt vor der Küste sind einen Ausflug wert.

Kommt mit auf weitere tolle 1500 Kilometer entlang der australischen Ostküste!

Mit dem Campervan unterwegs

Regensaison, Quallen und Krokodile im Wasser, kaputte Bremsen und ziemlich viele Moskitos. Klingt erstmal gar nicht so schön. War es aber trotzdem! Denn jedes Fahrzeug lässt sich irgendwie reparieren und auch wenn man leider an vielen Traumstränden oberhalb von Brisbane nicht mehr einfach so ins Wasser kann, so gibt es dennoch viel zu entdecken.

Frühstück im Campervan muss nicht immer langweilig sein. Bei uns gab es öfter mal Ei mit Bohnen und dazu Körnerbrot oder sogar frische Pancakes. Kaffee durfte natürlich als Start in den Tag nicht fehlen – hmmm!

Was uns am besten gefallen hat während wir mit dem Campern unterwegs waren, ist sicher die Freiheit, die einem ein eigenes Auto – das gleichzeitig auch Schlafbereich, Küche und Wohnzimmer ist – bietet. Jederzeit anhalten, essen und aufwachen wo man möchte, jeden Nachmittag eine Kaffeepause (am Meer) machen… Ganz schön besonders!

Unsere Rastplätze für die Nacht sowie viele tolle Ausflugsziel und Aussichtspunkte haben wir übrigens über die App WikiCamps gefunden. Dort haben andere Reisende ihre besten Tipps und viele schöne Orte eingetragen.

Natürlich bringt so ein Leben ohne festes Dach über dem Kopf auch einige kleinere und größere Unannehmlichkeiten mit sich. Man hat zum Beispiel nicht immer Strom und Internet, wenn man es braucht, man ist auf öffentliche Toiletten (wo sich abends immer einige Amphibien und Insekten tummeln) und Duschen angewiesen und man muss immer alles ziemlich gut verstauen, damit man abends noch das Bett ausklappen kann. Dennoch ist es eine ziemlich gute Art, durch ein Land wie Australien zu reisen. Denn die Fortbewegung mit dem Bus ist oft aufwändig, zeitraubend und macht sehr unflexibel. Daher können wir einen Campervan (am besten etwas größer, als unseren) nur empfehlen!

Den ersten Teil unserer Reise mit dem Campervan von Sydney nach Brisbane sowie ganz viele Tipps für unterwegs gibt es übrigens hier zu lesen.

15 lohnenswerte Stopps zwischen Brisbane und Cairns

Auch wenn die folgenden Ziele und Orte sicher nicht die einzigen schönen Stopps auf der Strecke zwischen Brisbane und Cairns sind, dienen sie vielleicht als Anhaltspunkte und zeigen, wie vielfältig die Ostküste und das Landesinnere dort sind. Geht auf Entdeckungsreise und haltet auch mal an unbekannten Stellen an, die in keinem Reiseführer erwähnt sind – es lohnt sich!

01 - Wild Horse Mountain Lookout

Ein spontaner Abstecher hat uns pünktlich zum Sonnenuntergang zu diesem tollen Aussichtspunkt geführt. Man muss vom Parkplatz aus einige Minuten hinaufwandern (Achtung: viele Mücken!), kann dann aber einen 360 Grad Blick in die Umgebung werfen – ziemlich beeindruckend!

Von der Aussichtsplattform des Wild Horse Mountain Lookout auf etwa 123 Metern hat man eine tolle Aussicht über die Pumicestone Passage sowie die Bribie and Moreton Islands und den dahinterliegenden Ozean. Wie ein grünes Meer aus Bäumen zieht sich auch der Wald bis hin zu den markant geformten Glasshouse Mountains und darüber hinaus. An klaren Tagen kann man sogar Brisbane in der Ferne entdecken.

02 - Noosa

Noosa umfasst mehrere kleine Orte mit insgesamt etwa 60.000 Einwohnern nordöstlich der Sunshine Coast. Natur und Einkaufsmöglichkeiten, darunter ein toller Farmers Market, locken jedes Jahr viele Besucher in die Region.

Bereits vor 40.000 Jahren waren mehrere Aborigine-Stämme in der Gegend heimisch. Noosa bedeutet in der Sprache der Kabi Kabi „Schatten“. Kapitän James Cook segelte im Mai 1770 an der Küste vorbei. Mit dem Goldrausch der 1860er Jahre wuchsen die Holz- und Landwirtschaft zunehmen und die Nutzung des natürlichen Hafens bei Tewantin legten erste Bausteine für die Gründung einer Siedlung. Mit der Zeit entwickelte sich die Region rund um Noosa Beach zum Erholungsort. 1939 wurde schließlich der Noosa National Park gegründet, der bis heute die Gegend und seine tierischen Bewohner schützt.

Zugänglich gemacht wurde das etwa 40 Quadratkilometer große Gebiet, das sich von Noosa Heads im Norden bis zum Peregian Beach im Süden und bis ans Ostufer des Lake Weyba erstreckt, durch mehrere Wanderwege. Diese sind unterschiedlich lang und führen durch Regenwald, vorbei an wunderschönen Küstenlandschaften mit versteckten Buchten und Stränden und zu tollen Aussichtspunkten.

Wir sind dem Tanglewood Track bis zur Felsformationen Hell’s Gate gefolgt. Hin- und Rückweg sind rund 6,9 Kilometer lang und in etwa 2 Stunden zu schaffen. Unbedingt ausreichend Wasser einpacken, denn an der Küste kann es in der Sonne richtig heiß und daher anstrengend sein. Zum Abschluss haben wir sogar noch einen wilden Koala entdeckt, der ganz gemütlich oben in einem Palmenwipfel gedöst hat. Gar nicht so einfach zu sehen, diese gut getarnten Tierchen. Selten erspäht man wohl auch mal einen schwarzen Kakadu.

Jeden Sonntag kann man auf dem Noosa Farmers Market frische lokale Produkte, Blumen und viele leckere Snacks kaufen. Eine oder mehrere Runden zwischen den Ständen lohnen sich – sobald man einen Parkplatz gefunden hat. Auf dem Markt kann man auch gut Obst und Gemüse für die nächste Mittagspause besorgen.

Noosa Farmers Market
Weyba Road, Noosaville
www.noosafarmersmarket.com.au

sonntags von 6.00 bis 12.00 Uhr geöffnet

03 - Hervey Bay

Schildkröten, Kakadus und eines der längsten Piers Australiens – Hervey Bay lohnt einen kurzen Abstecher vom National Highway 1 (A1). Vor allem bei schönstem Sonnenwetter! Ursprünglich von dem Aborigine-Stamm der Butchulla besiedelt, ging im Jahr 1770 James Cook als erster Europäer in dem Gebiet an Land und benannte die Bucht nach dem britischen Admiral Augustus Hervey. Ähnlich wie im Gebiet rund um Noosa entwickelten sich Bevölkerung und Landwirtschaft ab den 1920er Jahren stark und aufgrund des gleichmäßigen, milden Klimas kamen zudem immer mehr Touristen.

Mitten in einem Wohngebiet von Hervey Bay liegen die sogenannten Sanctuary Lakes. An einigen Uferstellen begegnet man zahlreichen Schildkröten, die dort im Wasser dümpeln und neugierig ihre Köpfchen aus dem Wasser strecken oder sogar an Land krabbeln. Oben in den Bäumen sitzen weiße Kakadus und beobachten interessiert das Treiben.

Wir haben uns zwar gegen die berühmte Fraser Island entschieden (aus Zeit- und Kostengründen), doch wir wollten wenigstens einen Blick darauf werfen. Das historische Urangan Pier, das ursprünglich zur Verladung von Fracht zwischen Bahn und Schiffen diente, zieht sich von der Esplanade aus hunderte Meter weit ins Meer hinein Richtung Horizont. Silber glitzernde Fischschwärme tummeln sich im Wasser unter dem Steg. Entlang des Piers stehen Angler und hoffen auf einen etwas größeren Fang. Darüber fliegen immer ein paar Möwen.

Nachdem man das Pier 1985 schloss, setzten sich die Bürger für einen Erhalt des Piers ein und 868 Meter wurden daher restauriert. Seit 1999 ist es für die Öffentlichkeit zum Spazieren gehen oder Angeln zugänglich.

Am Ende des langen Steges angelangt, bietet sich eine spektakuläre Aussicht auf den Ozean und hinüber nach Fraser Island, die mit 1840 Quadratkilometern größte Sandinsel der Welt.

04 - Bargara

Da wir uns lieber abseits der touristischen Pfade bewegen und daher nach den kleinen, besonderen Orten suchen, sind wir nicht im großen Bundaberg, sondern in Bargara am Strand gelandet.

Dort haben wir einen der wohl schönsten Rockpools überhaupt entdeckt. Im hüfttiefen Wasser des recht großen Beckens kann man mit Schnorchel und Taucherbrille zahlreiche bunte Fische entdecken. Nicht erschrecken, manche zwicken schon mal in die Füße oder Beine, denn sie sind es gewöhnt, gefüttert zu werden. Wer noch Zeit hat, kann einen Spaziergang den langen Strand entlang machen.

05 - Agnes Water & Town of 1770

Diese beiden kleinen Städte etwa 60 Kilometer abseits des Bruce Highways sind unter anderem Ausgangspunkt für Touren zum berühmten Great Barrier Reef. Doch auch wer keinen Ausflug dorthin gebucht hat, sollte sich die hübsche und entspannte Küste der Halbinsel nicht entgehen lassen.

Die kleine Pfarrei Agnes Waters erhielt 1883 ihren Namen zu Ehren des in der Region verschollenen Segelschiffes Agnes. Zuvor war die Region bereits lange Zeit Heimat des Meerooni-Stammes.

Seventeen Seventy (oft auch als Town of 1770 bezeichnet) war der Ort, wo der englische Kapitän James Cook und seine Mannschaft im Mai 1770 mit der HM Bark Endeavour anlegten. Zuvor bekannt als Round Hill, wurde die auf einer Halbinsel gelegene Stadt 1970 in Erinnerung an dieses historische Ereignis umbenannt.

Von Seventeen Seventy aus lohnt sich ein Abstecher in den Joseph Banks Regional Park. Verschiedene Wege bieten dort tolle Ausblicke auf die Buchten der felsigen Halbinsel, in die Bustard Bay und den Eurimbula National Park. Wer etwas länger laufen möchte, der wählt den Round Hill Creek Track (1,2 Kilometer, ein Weg) bis zum Captain Cook Monument. Von März bis Mai begegnet man dort wohl unzähligen Blue Tiger Schmetterlingen. Ansonsten gibt es auch zwei kurze Wege auf der Landzunge, die zum Wave Lookout (100 Meter) oder zum Bustard Bay Lookout (300 Meter) führen. Eine Karte der Wege gibt es hier als Download.

Auch die Strände von Seventeen Seventy sind schön und gar nicht voll. Da fällt es schwer, nicht zum Schwimmen ins Wasser zu gehen. Doch leider ist von November bis April die sogenannte „Stinger Season“ (Quallensaison), daher sollte man das Meer möglichst meiden. Im seichten Wasser tummeln sich jedoch auch schon viele bunte Fische.

Zudem kann man ein ganz besonderes Spektakel beobachten: tausende blaue Soldier Crabs wandern in größeren Gruppen über den Strand. Bei Gefahr (also, wenn man näher herangeht) buddeln sie sich blitzschnell in den weichen Sand ein und hinterlassen dabei nicht mehr als kleine Sandhügel. Dadurch entstehen wunderschöne Muster am Strand.

Hätten wir gewusst, wie schön es dort ist, wären wir vielleicht schon etwas früher zum Lake Awoonga aufgebrochen. So hat es nur für einen kurzen Zwischenstopp und einige Känguru-Sichtungen auf unserem Weg zu unserem Nachtlager gereicht. Viele Hütten und schöne Picknickspots bieten sich auf jeden Fall für eine Essenspause an.

06 - Mackay

In Mackay kann man gut einen ganzen Tag verbringen. Denn die aufgrund des hohen Produktionsanteils von Zucker auch als „Zuckerhauptstadt von Australien“ bekannte Stadt hat vielseitige Aktivitäten zu bieten: ein großes, kostenfreies Schwimmbad, zahlreiche Wanderwege durch Sumpfgebiete und geschützte Natur sowie einen modernen Hafen.

Es gibt viele öffentliche und kostenfreie Schwimmbäder in der Region. Eines davon ist die Blue Water Lagoon, die am Vormittag eines Wochentages wunderbar leer war. Für Kinder gibt es einen bunten Wasserspielbereich und die Duschen sind heiß. Besser geht es für Backpacker im Campervan kaum!

Der etwa einen Kilometer lange Kommo Toera Trail (er startet etwa 15 Minuten nördlich der Innenstadt) führt über Stege durch gefluteten Regenwald. Im Schatten der beeindruckenden Melaleuca-Bäume kann man das ganz eigene Ökosystem eines Sumpfgebiets beobachten. Ein Blick zwischen die Bäume (Spinnennetze) und in die Baumkronen lohnt sich ebenfalls. Unbedingt mit Mückenspray gegen die kleinen Plagegeister schützen und am besten auch feste Schuhe tragen, denn manchmal schlängelt sich auch eine Schlange über den Weg.

Auf den langen Pier der Mackay Marina kann man bis vorne mit dem Auto fahren und dann – neben den Schiffen, die dort vor Anker liegen –, auf das Gebiet des Great Barrier Reef und einige Inseln blicken. Manche von ihnen kann man sogar besuchen, man muss allerdings seinen eigenen Transport hinüber organisieren. Mehr Informationen zu den Inseln und Nationalparks in und rund um Mackay gibt es in diesem umfangreichen PDF-Dokument.

Leap Hotel
1954 Bruce Highway, The Leap
täglich ab 10.00 Uhr (bis etwa Mitternacht) geöffnet

Das Leap Hotel bietet nicht nur kostenlose Stellplätze für Campervans (eigentlich als Selbstversorger, war aber mit unserem Wagen okay) auf der Wiese hinter dem Pub, sondern auch leckeres Essen und frisches Bier an. Das sollte man sich nicht entgehen lassen – auch, um sich für die Gastfreundschaft zu bedanken.

07 - Eungella National Park

Dieser tolle Nationalpark ist wirklich vielfältig und man kann dort wunderbar einen ganzen Tag verbringen. Es gibt Regenwald, Aussichtspunkte und Flusslandschaften. Auch Tageswanderungen sind möglich, sollten aber im Vorhinein geplant und früh begonnen werden

Landschaft und Aussicht kann man z.B. auf dem Sky Window Walk genießen. Während man durch den Regenwald wandert, knackst und knarzt es überall und man vernimmt ständig ein neues Rascheln im Unterholz. Mal ist es nur eine kleine Eidechse, es könnte aber auch ein Wallaby oder ein wilder Truthahn sein. In den Bäumen hört man die Laute verschiedenster Vögel, zum Beispiel das „Lachen“ des Kookaboora oder den „Peitschenvogel“. Und manchmal entpuppt sich das, was man für einen herunterfallenden Ast hält, als kleine grüne Schlage, die gerade mit Essen (oder Feind?) kämpft…

Entlang des Broken River tun sich vielfältige Flusslandschaften auf. Während man auf den Platypus (Schnabeltier) wartet, kann man Schildkröten beobachten, die sich entspannt treiben lassen, oder Eidechsen, die über das Wasser zu laufen scheinen. Verrückte Tierwelt! Am Ufer sitzen viele Vögel und wenn man Glück hat, sieht man auch einen schönen, bunten Eisvogel.

Wir mussten gar nicht lange ausharren und haben tatsächlich ein kleines Schnabeltier gesehen, das eifrig auf Futtersuche war und daher vor unseren Augen immer wieder auf und abgetaucht ist. Die Position des Tieres unter Wasser ist dabei stets gut zu erkennen an den Luftblasen, die an die Oberfläche steigen. Am ehesten soll man die braunen Tiere in der Morgen- oder Abenddämmerung zu sehen bekommen, aber wir haben wohl Glück gehabt!

08 - Airlie Beach & Whitesundays

Die Tour mit dem Segelboot vor der Ostküste Australiens gehörte wirklich zu den schönsten (aber auch den teuersten) Reiseerlebnissen. Nach einem nassen Start am Morgen in Airlie Beach haben wir die allerschönsten Fische und Unterwasserlandschaften beobachten dürfen.

Wir hatten schon vor unserer Segeltour zu einer der Inseln von den Whitesundays vor der Küste von Airlie Beach ein richtig tolles Wet-Season-Erlebnis: die ganze Nacht und den Morgen über hat es wie aus Eimern gegossen. Da hatten wir schon Angst, dass die Tour komplett ins Wasser fällt – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch unser erfahrener Kapitän ist dennoch mit uns aufgebrochen und tatsächlich hat sich das Wetter nach einer etwas ungemütlichen und frischen Hinfahrt sehr verbessert. Die Rückfahrt war dann nicht nur trocken, sondern auch richtig sonnig!

Zwar konnten wir unser ursprüngliches Ziel (eine kleine Insel) aufgrund des Wetters nicht ansteuern, doch nach einigen Stunden auf dem Wasser sind wir schließlich noch vor dem Mittagessen am Korallenstrand in unsere Stingersuits (schützt gegen die Quallen) gestiegen und haben Schwimmflossen, Brille und Schnorchel angezogen. Und dann sind wir abgetaucht in den fantastischen Kosmos unter Wasser!

Dort lassen sich so viele verschiedene Fischarten und Korallenformen entdecken, dass man es kaum beschreiben kann. Und überhaupt erlebt jeder wohl seine ganz eigene kleine, faszinierende Welt unter der Wasseroberfläche. Wer genau hinhört, kann sogar die bunten Papageienfische unter Wasser die Korallen anknabbern hören.

Weite Teile der Riffs vor der australischen Ostküste wurden in den letzten Jahren durch Stürme und Naturereignisse erheblich beschädigt und sind daher abgestorben (die Korallen sind dann Weiß oder Grau). Und die allerschönsten Korallen sind tatsächlich besonders gefährdet. Denn wenn sie neonfarben leuchten, sind sie extremem Stressausgesetzt. Auch wenn das fantastisch aussieht, ist das natürlich nicht schön und sollte unter allen Umständen vermieden werden. Zum Schutz der Ozeane kann jeder seinen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten.

Unterwegs waren wir übrigens mit der S.V. Domingo und Kapitän Reg. Die nette Crew und Regs Frau (sie bereitet das Essen vor) haben uns ausgezeichnet mit einem umfangreichen Mittagessen, Getränken und Snacks verpflegt. Wir haben uns immer wohl und – trotz des unschönen Wetters zu Beginn – sicher auf dem Segelboot gefühlt.

09 - Townsville

Mit etwa 190.000 Einwohner ist Townsville die größte Stadt im Norden des Bundestaates Queensland. Sie liegt wunderschön direkt am Meer und mit Blick auf Magnetic Island. Dorthin kann man auch mit der Fähre übersetzen. Die Stadt selbst bietet wenige (architektonische) Highlights, dafür finden wöchentlich Märkte statt.

Als James Cook 1770 an der Küste entlangfuhr, entdeckte er die vor der heutigen Stadt Townsville gelegene Magnetic Island (von den Aborigines wird sie Yunbenun genannt), die wohl die Nadel des Kompasses der Endeavour verrückt spielen ließ. Bis heute lässt sich dieser Umstand nicht erklären (und er hat sich auch nicht wiederholt), doch der Name blieb.

Damals lebten in der Region verschiedene Aborigine-Stämme. Erste europäische Siedler kamen ab 1864, den offizielle Namen „Townsville“ gab man der Stadt 1866. Kurz darauf fand man im Hinterland mehrere Goldfelder, was die Entwicklung der Stadt beschleunigte. Noch heute kann man in der Ortschaft Charters Towers sein Glück als Goldwäscher versuchen.

Neben der tollen, etwa zwei Kilometer langen Strandpromenade gibt es einen öffentlichen und daher kostenfreien Rock Pool, von dem aus man eine tolle Aussicht aufs Meer und mehrere Inseln genießt.

Die sowohl für das Militär als auch für die Aborigines wichtigen Jezzine Barracks sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Das 15 Hektar große Gebiet auf der Kissing Point genannten Landzunge zeigt Kunstwerke, die sich mit der regionalen Geschichte auseinandersetzen, es gibt viele Informationsschilder und Teile des Kissing Point Fort Komplexes (von 1885 bis 2006 vom australischen Militär genutzt) wurden restauriert. Ein Küstenweg verbindet die Rowes Bay und die Uferpromenade The Strand. Auf dem Weg gibt es einige Aussichtspunkte (z.B. den Kissing Point Lookout).

Das Land, das die Aborigines Garabarra nennen, ist immer noch im Besitz des Stammes der Wulgurukaba. Trotz aller europäischen Einflüsse ist und bleibt das Gebiet ein wichtiger Ort von kulturellem und spirituellem Wert.

Die Fahrt hinauf zum mitten in Townsville gelegenen, 286 Meter hohen Castle Hill Lookout lohnt sich. Die 360°-Aussicht auf die Stadt, das Umland und die Bucht ist wunderschön. Nordwestlich des Stadtgebietes beginnen die Wet Tropics (feuchte Tropen), die – wie auch das vor der Küste Queensland Great Barrier Reef – von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurden.

Viele Einheimische nutzen den Weg hinauf zum Castle Hill auch als Lauf- und Walkingstrecke.

10 - Paluma

Etwa 90 Kilometer nördlich von Townsville liegt der Paluma Range National Park mit seinen tropischen Regenwäldern und mehreren Wasserfällen. Diesen tollen Abstecher ins vielseitige und idyllische Landesinnere können wir nur empfehlen!

Der Paluma Range Highway (Mount Spec Road) windet sich als schmale Straße mit vielen Kurven immer weiter die Berge hinauf. Er führt sowohl am Little Crystal Creek als auch am Big Crystal Creek vorbei. Beide Orte sind wunderbar für einen Zwischenstopp geeignet und kristallklare Wasserbecken laden zum Schwimmen mitten im Wald ein.

Zum McClellands Lookout führt ein nur 150 Meter langer Weg (vom Parkplatz aus), der einen umso schöneren Blick auf die Halifax Bay und die Palm Islands bietet. Der Witts Lookout Track gehört zu den etwas längeren Wegen in der Region (3 Kilometer, ca. 1,5 bis 2 Stunden) und führt tief in den Regenwald hinein. Würgefeigen haben sich hier den ein oder anderen Baum zu eigen gemacht und sich zu einem gigantischen Geflecht um deren Stämme gerankt. Der Weg ist gut ausgeschildert und Informationstafeln bieten immer mal wieder die Gelegenheit, mehr über die Region und die einheimische Tierwelt zu lernen.

Eidechsen entdeckt man viele, aber es kann einem auch schon mal eine (größere) Schlange über den Weg „laufen“. Daher immer festes Schuhwerk tragen und aufmerksam sein!

In der Hoffnung, vielleicht doch noch einen der seltenen Cassowary (Kasuare) zu Gesicht zu bekommen, sind wir noch dem einfachen Paluma Rainforest Walk (ca. 680 Meter, etwa 30 Minuten) gefolgt. Doch der scheue und flugunfähige Laufvogel hat sich – wie wohl meistens – gut versteckt.

Eine gute Übersicht der Region rund um den Paluma Range National Park bietet diese Karte.

11 - TYTO Wetlands

Die TYTO Wetlands sind ein behutsam erhaltender Naturraum, der mehrere Seen, Fußwege und heimische Pflanzen- sowie Tierarten einschließt. Und der liegt nur 500 Meter abseits des Bruce Highways, nahe der Kleinstadt Ingham.

Das Gebiet wurde nach der gefährdeten Eastern Grass Owl (TYTO Capensis) benannt. Diese Eulenart kann mit etwas Glück in der Dämmerung beobachtet werden. Im interaktiven Visitor Information Centre bekommt man Informationen zur Region.

Auf 90 Hektar sind in den TYTO Wetlands über 230 verschiedene Vogelarten, zahlreiche australische Wildtiere und viele tropische Pflanzen zu Hause. Vier Kilometer ausgeschilderte Wege führen zu Aussichtspunkten und -plattformen. Wer keine Angst vor Krokodilen hat, der kann komplett um den schönen Seerosenteich herumlaufen. Wir konnten die Gefahr schlecht einschätzen und sind daher lieber nicht allzu weit in das Sumpfgebiet hineingelaufen. Ein Krokodil haben wir allerdings nicht gesichtet.

Unterwegs haben wir dafür immer mal wieder kleine Kängurus gesehen, die neugierig ihre Köpfe aus dem hohen Gras herausstecken oder einfach mitten über den Weg gehüpft sind. Achtung: unbedingt gut mit Mückenspray einsprühen und am besten auch lange Kleidung tragen!

12 - Cardwell

Cardwell ist ein netter, kleiner Ort, der sich entlang der Küstenstraße erstreckt. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Townsville und Cairns gelegen, lohnt sich dort ein Stopp. Auch das Hinterland ist ziemlich schön und man sollte es unbedingt erkunden, wenn man die Zeit hat.

Bereits auf dem Weg nach Cardwell (von Süden aus) passiert man die kurze Ausfahrt zum Five Mile Creek. Dort kann man sich gut abkühlen und entspannt eine Runde Schwimmen, denn außer einigen Fischen tummelt sich dort nichts im oder am Wasser.

Einen Abstecher sind auch die Hinchinbrook / Cardwell Lookouts wert. Diese liegen südlich von Cardwell und bieten eine tolle Aussicht auf die große Hitchingbrook Island und das Umland.

Cardwell selbst ist ein Küstenort mit einigen Cafés und Imbissen – darunter das Seaview Deli Cafe mit der riesigen Big Crab auf dem Dach – sowie einem Spielplatz/Park direkt am Meer und mehreren kleinen Museen. Manchmal kann man wohl im seichten Wasser oder unter dem Jetty genannten Pier Seekühe (Dugong) beim Algen fressen beobachten. Wir haben leider keine gesehen.

Folgt man von Cardwell aus dem insgesamt 26 Kilometer langen Forest Drive, gelangt man zu verschiedenen Wasserfällen (je nach Wetterlage und Regenfällen mehr oder weniger spektakulär), an denen man auch ins Wasser kann. Wir haben den Attie Creek angesteuert. Die Strecke dorthin war eine kleine Herausforderung für den Campervan und auf dem letzten Stück auch für uns, denn bis hinauf zum Wasserfall muss man noch einen recht steilen Abschnitt hinaufsteigen. Oben angekommen genießt man allerdings auch einen schönen Ausblick, einen kühlen Pool mit Wasserfall und absolute Ruhe.

Am besten hat uns zum Abschluss noch der sogenannte Spa Pool (auch Blue Pool) gefallen. Irgendjemand hat dort im Flussbett ein künstliches Becken angelegt, in dem nun die Strömung eine Art kleinen Whirlpool erzeugt. Auch zum Schwimmen eignet sich der Ort wunderbar.

13 - Mission Beach

Kilometerlange Sandstrände treffen in Mission Beach auf tiefblaues Korallenmeer. Die einzigartige Naturlandschaft setzt sich dort aus den Weltnaturerberegionen Great Barrier Reef und Wet Tropics zusammen. Nicht nur das größte Korallenriff der Welt, auch mehrere kleine Inseln können von Mission Beach aus besucht werden.

Die Region besteht aus vier Dörfern (South Mission Beach, Wongaling Beach, North Mission Beach und Bingil Bay), die durch einen palmengesäumten Strand miteinander verbunden sind. 1914 als Missionsstation (bzw. eine Art Strafkolonie) für die Aborigines gegründet, erlitt Mission Beach bereits nach kurzer Zeit schwere Zerstörungen durch einen Zyklon und wurde erst Jahre später wiederaufgebaut. Heute dreht sich in den kleinen Küstenorten alles um den Tourismus, die Haupteinnahmequelle der Region. Davon, dass Mission Beach 2011 das Sturmzentrum eines Zyklons war, sieht man fast nichts mehr. Im Gegenteil, es wird sogar immer noch neu weiter gebaut.

Eigentlich hatten wir fest damit gerechnet, in dieser Gegend dem Cassowary zu begegnen, doch der große Laufvogel hat sich auch in Mission Beach zu gut versteckt… So haben wir nur den Giant Cassowary in Wongaling Beach angeschaut und ansonsten die hübschen Strände genossen.

Vom Clump Point aus genießt man einen tollen Blick entlang der Küste. Der Ort spielt vor allem für den Stamm der Djiru, die traditionellen Besitzer des Landstriches, eine wichtige Rolle. Dort trafen sich schon ihre Vorfahren zu kulturellen, spirituellen und sozialen Versammlungen. Das Umland und das Meer versorgen sie seit jeher mit Nahrung, Medizin, Materialien und Ressourcen.

Kurz bevor die Küstenstraße einen nach Bingil Bay führt, wo an manchen Stellen der Regenwald bis ans Wasser heranreicht, kann man noch einen Abstecher den Hügel hinauf machen. Dort tummeln sich in einem Neubaugebiet immer zahlreiche Kängurus. Doch die tropischen Traumstrände – an denen man leider auch nicht ins Wasser darf – sind hier definitiv das Highlight!

14 - Atherton Tablelands

Zum Abschluss unserer Reise mit dem Campervan haben wir von Innisfail aus noch ein absolutes Highlight (trotzt Regen!) besucht: die Atherton Tablelands. Die Region südwestlich von Cairns ist voller magischer Orte, gigantischer Bäume, Wasserfälle und Tiere.

Die Atherton Tablelands sind ein Hochland (600 bis 1000 Meter), das Teil von Australiens größtem Gebirgszug, der Great Dividing Range, ist. Seine fruchtbare Erde ist auf die vulkanischen Ursprünge der Region zurückzuführen.

In den 1870er Jahren kamen Siedler zunächst wegen der Bodenschätze (Gold und Zinn), später etablierte man Holzindustrie und Landwirtschaft. Diese sind auch Schuld daran, dass die riesigen Flächen tropischen Regenwaldes, die einst die Atherton Tablelands bedeckten, auf einen geringen Prozentsatz zusammengeschrumpft sind. In den verbliebenen Gebieten lassen sich allerdings immer noch viele Tier- und Pflanzenarten entdecken. Darunter unter anderem Baumkängurus und Schnabeltiere.

Die Southern Tablelands rund um Millaa Milla bieten nicht nur wunderschöne Ausblicke in die grüne Weite der Region, sondern mit dem Waterfall Circuit auch die Gelegenheit, auf nur wenigen Kilometern mehrere, sehr unterschiedliche Wasserfälle zu entdecken. Aufgrund des nicht allzu schönen Wetters (Regen in der Regenzeit…) haben wir nur an zwei Wasserfällen gehalten, die einfach zugänglich waren: den kleinen, aber breiten Elinjaa Falls und den von weit oben herabfallenden Millaa Millaa Falls, die wohl die am meisten fotografierten Wasserfälle in ganz Australien sind.

Ein weiterer toller Stopp ist der Millaa Millaa Lookout in den zu Recht so benannten Misty Mountains, denn tatsächlich überzieht oftmals eine Wolkendecke die gesamte Ebene. Diese kann sich aber ebenso schnell wieder auflösen und einen wunderschönen Blick in das weite, grüne Tal freigeben.

Es gibt viele weitere Möglichkeiten, was man sich in der Region anschauen kann. Wir haben uns für Mount Hypipamee Crater and Dinner Falls entschieden. Der Krater ist eine etwa 61 Meter breite vulkanische Röhre, die nach oben hin durch enormen Druck geöffnet wurde. Von einer Plattform, die sich ungefähr 58 Meter über der Wasseroberfläche des Kraters befindet, kann man hinabschauen. Über einen kurzen Weg durch den Wald gelangt man von dort aus zu verschiedenen Punkten der Dinner Falls.

Auf gar keinen Fall darf man den Granite George Nature Park 12 Kilometer westlich von Mareeba verpassen! Dort gibt es seit 1977 nicht nur eine ganz besondere, von Vulkanen geschaffene Landschaft zu sehen, sondern man kann auch Rock Wallabies beobachten und füttern.

Verschiedene kurze Wege (ca. 1 Kilometer) führen über und zwischen den teilweise enormen Felsen hindurch. Von manchen kann man Kilometer weit blicken, andere sollen Dinosaurierfußspuren haben und wieder andere sehen tatsächlich aus wie Tierfiguren.

Die niedlichen Rock Wallabies gehören zu einer gefährdeten Rasse und man kommt ihnen wohl nirgendwo so nah wie im Granite George. Zwar lassen sie sich nicht so gerne streicheln (immerhin sind sie ja wild), aber für eine Hand voll Futter sind sie jederzeit zu haben – und streiten sich manchmal auch darum. Die meisten sieht man wohl am Morgen oder zum späten Nachmittag hin über die Felsen flitzen. Wir waren ziemlich begeistert von den kleinen Tierchen!

Auf dem Gelände des Granite George Nature Park stehen Zelt- und Stellplätze sowie Hütten zum Übernachten zur Verfügung. Die sanitären Anlagen sahen super aus. Wir wussten das leider nicht, sonst hätten wir sicher unsere Nacht dort verbracht (auch wenn es etwas kostet).

In großen Volieren kann man Kakadus und Loris sehen. Und hinter den Gästehäusern stehen kleine Pferde auf der Koppel. Die vielen komischen, oft ziemlich riesigen Haufen auf den Wiesen und am Straßenrand sind übrigens Termitenhügel. Manche von ihnen sind regelrechte Kunstwerke.

Alle Informationen rund um den Granite George Nature Park (Anfahrt, Eintrittspreise und Übernachtungsmöglichkeiten) unter www.granitegorge.com.au

Am Nachmittag hat es uns noch einmal in den Regenwald verschlagen, der bei Regen vielleicht sogar noch ein bisschen schöner ist. Besonders beeindruckt haben uns die gigantischen Würgefeigenbäume, die sich ihre Wirtsbäume zu eigen gemacht haben und zu einem einzigartigen Geflecht aus Luftwurzeln zusammengewachsen sind. Das Exemplar oben nennt man daher zurecht auch Curtain Fig Tree.

Mehrere Seen liegen malerisch inmitten der Wälder. An den meisten kann man gut picknicken und es gibt ausgiebige Rundwege, die man bei schönem Wetter begehen kann.

Die Baumgipfel der Baumgiganten – hier ist der Giant Fig Tree zu sehen – sind wie ein eigener Mikrokosmos: auf den Ästen wachsen Farne und kleine Bäume. Auch an den Wurzeln gibt es viel zu entdecken. Neben einigen besonderen Pflanzen haben wir zum Beispiel ein kleines Rattenkänguru gesehen.

In der Regenzeit muss man im Wald übrigens unbedingt auf Blutegel und Mücken achten! Dazu immer die Beine schützen (lange Hose, Socken darüber) und nach den Wanderungen alles absuchen, bevor man wieder ins Auto steigt.

The Humpy
1 Kennedy Highway, Tolga
täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet

In dem Laden bekommt man frisches Obst und Gemüse (zu guten Preisen) sowie viele Produkte aus der Region, darunter Marmeladen, Nüsse, Honig, getrocknete Früchte und Backwaren. Und dazu wird man noch sehr freundlich bedient.

15 - Cairns

Cairns wirkt gar nicht wie eine Großstadt mit 160.000 Einwohnern. Die entspannte Esplanade zieht sich am Ozean entlang und auch wenn es keinen direkten Strand- bzw. Wasserzugang gibt, so bietet doch auch Cairns einen schönen öffentlichen Pool, der in diesem Fall sogar einen eigenen kleinen Sandstrand hat. Zudem ist die Stadt ideal zum Party machen, denn es gibt zahlreiche Bars und Clubs.

Vor der Ankunft der ersten Europäer besiedelten die Aborigine-Stämme Gimuy Yidinji und Yirrganydji das Gebiet des heutigen Cairns. Im Rahmen seiner Reise 1770 benannte Kapitän James Cook die Bucht Trinity Bay. Eine Siedlung wurde jedoch erst 1876 etabliert und nach dem damaligen Gouverneur von Queensland, William Wellington Cairns, benannt.

Durch den zunehmenden Export von Gold, Mineralien, Zuckerrohr sowie tropischen Früchten wuchs der Hafen und das Schienennetz wurde ausgebaut. Die Stadt wurde zu einem wichtigen Stützpunkt der US-amerikanische und australische Alliierten während des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945). Dies schuf den Grundstein zum Ausbau der heutigen Infrastruktur und für den internationalen Flughafen. Seit der Eröffnung 1984 etabliert sich Cairns – vor allem aufgrund seiner ausgezeichneten Lage zwischen Regenwäldern und Korallenmeer – immer weiter als wichtiges Touristenziel Australiens.

Kulturell besitzt Cairns keine wirklich nennenswerten Gebäude, aber in einem historischen Bau von 1936 zeigt die Regional Art Gallery (40 Abbott Street) klassische, zeitgenössische und indigene Kunst. Jeden ersten Samstag im Monat ist der Eintritt kostenlos.

Am Südende der innerstädtischen Uferpromenade Esplanade liegt die türkisfarbene Lagoon (Salzwasserlagune), in der Einheimische und Touristen gleichermaßen schwimmen und plantschen können. Das ist vor allem während der Stinger Season (Quallensaison) und wegen der Salzwasserkrokodile ein Vorteil. Die großen Grünflächen laden zum Sport treiben oder Verweilen ein (manchmal auch bei einem Konzert unter freiem Himmel) und mehrere BBQ-Plätze sind ideal zum Grillen.

Jeden Abend unter der Woche finden auf der Esplanade der Night Market (Montag bis Freitag von 17.00 bis 00.00 Uhr) und am Wochenende der Cairns Esplanade Market (Samstag von 8.00 bis 17.00 Uhr) für Kleidung, Schmuck, Massagen, Kunsthandwerk und Souvenirs statt. Auf dem Rusty’s Market (Grafton Street) hingegen kann man bereits morgens frisches Obst und Gemüse kaufen.

Hides Corner Cafe & Hotel
87 Lake Street

Dieses nette Café in einem der wohl historischsten Gebäude der Stadt (von 1928), das direkt in der Fußgängerzone umgeben von Restaurants, Pubs und Shops liegt, bietet einfache, gute Snacks.
Nach dem Essen lohnt sich ein Abstecher in die The Pier Bar zur Happy Hour (Freitag, Samstag und Sonntag von 17.00 bis 19.00 Uhr) – der Blick aufs Meer ist inklusive!

Fazit nach 2500 Kilometern entlang der australischen Ostküste

Wir werden es nicht vermissen, jeden Tag einen neuen Rastplatz suchen zu müssen, unser Bett auseinanderzufalten und das Moskitonetz irgendwie im Wagen anzubringen. Außerdem ist es schön, dass man nicht mehr um sieben oder acht Uhr Schlafen gehen muss, weil es dann bereits dunkel ist. Auch die Tierchen im „Badezimmer“ (alias Parkplatztoilette) werden nicht fehlen. Genauso wenig wie der Umstand, dass man nur alle paar Tage mal einen guten Ort zum (heiß) Duschen findet…

Fehlen wird uns hingehen die Freiheit, dahin zu fahren, worauf wir gerade Lust haben, immer draußen in der Natur zu sein und jederzeit Gelegenheit für eine Kaffeepause (mit Keksen) zu haben. Den Tag früh mit der Sonne zu beginnen und immer alles dabei zu haben, ist auch schön. Der größte Luxus war aber Sterne (oder Sonnenaufgang) durch das Dachfenster des Campervans gucken!

Dieses wunderbare, total verrückte Roadtrip-Abenteuer wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Thanks for having us, Australia. It was fun – not always, but most of the time!

Reisetipps

Viele Tipps für unterwegs und das Leben mit und im Campervan findet ihr im Beitrag Sydney nach Brisbane – Roadtrip mit dem Campervan (Teil 1).

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