Singapur – 10 tolle Orte und Sehenswürdigkeiten

Innerhalb eines Tages kann man sich mit der Metro und zu Fuß nicht nur auf eine historische Entdeckungsreise durch Singapur begeben, sondern gleichzeitig auch kulturell und kulinarisch quer durch Asien unterwegs sein. Es gibt Kultur, Architektur, Religion, Natur, Moderne und Tradition zu entdecken. 

Mehr über die geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe des Stadtstaates sowie Tipps für den Nahverkehr (der wirklich sehr günstig ist!) und einige Essenempfehlungen erfahrt ihr in diesem Beitrag über Singapur

Ein Tag reicht sicher nicht aus, um alle Viertel Singapurs zu erkunden. Dafür sollte man sich deutlich mehr Zeit nehmen (etwa 4 bis 5 Tage) und alles in Ruhe erlaufen und genießen. Ein kleiner Überblick, was Singapur so zu bieten hat, ist hier zusammengestellt und die folgenden 10 Orte und Sehenswürdigkeiten zeigen ganz verschiedene Seiten der asiatischen Stadt.

01 - Marina Bay: Das moderne Herz Singapurs

Das Gebiet rund um die Marina Bay und das berühmte Luxushotel Marina Bay Sands ist der Touristenmagnet des Stadtstaates Singapur. Vor dem Hintergrund einiger historischer Gebäude wuchsen in den letzten Jahrzehnten moderne Wolkenkratzer in den Himmel, auf denen man die Namen bekannter Unternehmen – vornehmlich Banken – aus der ganzen Welt liest. Zuletzt entwickelte die Stadt auf dem Weg zur „Stadt im Garten“ den hinter dem Hotel gelegenen Bereich als grüne Oase mit dem Namen „Gardens By the Bay“. Luxus steht im Vordergrund und vieles ist in diesem Viertel sehr teuer. Doch Gucken ist immer noch umsonst – und das lohnt sich!

Marina Bay ist tagsüber wie abends einen Besuch wert. Um sich das Gebiet zu erlaufen startet man am besten am Esplanade Park. Die 4 Hektar große Anlage mit Spazierwegen und Bänken gehörte in der Kolonialzeit zu den beliebtesten Grünflächen der Stadt. Tritt man aus der dortigen Metrostation heraus, fallen einem direkt zwei große Gebäude ins Auge, die mit ihrer stacheligen Außenhaut stark an die in Singapur so verbreiteten Durianfrüchte erinnern. Das Esplanade Center eröffnete 2002 als Veranstaltungsort für verschiedenste künstlerische Performances (u.a. Theater und Musik) auf über 110.000 Quadratmetern. Zudem verfügt es über ein Einkaufszentrum, die Esplanade Mall.

Geht man weiter über den Esplanade Drive, gelangt man zur Statue des Merlion, dem Maskottchen der Stadt. Es hat den Schwanz eines Fisches (mer) und den Kopf eines Löwen (lion). Diese beiden Elemente repräsentieren den Stadtstaat als ehemaliges Fischerdorf und seine Stärke, mit Bezug auf den alten Namen der Stadt. Von dort aus hat man nicht nur einen tollen Blick auf das Marina Bay Sands Hotel, sondern auch die Skyline aus zahlreichen Hochhäusern.

Nicht nur das Hotel, sondern auch das Riesenrad Singapore Flyer, das ArtScience Museum und die geschwungene Helix Bridge sehen beleuchtet sehr besonders aus.

Neben dem auffälligen neuen Wahrzeichen der Stadt, dem Marina Bay Sands, bietet der Stadtteil viele Freizeitflächen, die erkundet werden können. In den 101 Hektar umfassenden Gardens By the Bay, die auf aufgeschüttetem Land angelegt wurden, stehen mehrere Supertrees. Die künstlichen Bäume sind 25 bis 50 Meter hohe Stahlgerüste, die von (zum Teil seltenen) Pflanzen bewachsen sind und mittels Photovoltaik auch als Energielieferanten für Beleuchtung und Bewässerung dienen. Zwei der Türme kann man über den sie verbindenden Skyway (kostenpflichtig) aus der luftigen Höhe von 22 Metern betrachten. 

Bei Dunkelheit werden die Türme mittels der aufwändigen Licht- und Tonshow „Garden Rhapsody“ wunderschön inszeniert. Diese Gänsehautmomente darf man sich keinesfalls entgehen lassen!

Zwei futuristische anmutende Glaskuppeln, die vom britischen Architektenbüro Wilkinson Eyre entworfen wurden, beherbergen Biotope unterschiedlicher Klimazonen. 2012 wurden sie auf dem World Architecture Festival als Gebäude des Jahres ausgezeichnet. Der mit 1,28 Hektar Fläche als größtes Gewächshaus weltweit bekannte Flower Dome (Pflanzenkuppel) ist Heimat für Pflanzen aus mediterranen oder halbtrockenen Klimazonen bei schwankender Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent.

Mit 0,8 Hektar ist der gegenüberliegende Cloud Forest (Nebelwald) zwar etwas kleiner, aber nicht minder spektakulär. Dort wird auf einer 35 Meter hohen Turmkonstruktion, die über Holzstege von innen und auße begehbar ist, die tropische Vegetationszone in Höhen von etwa 1.000 bis 3.000 Metern nachempfunden. Sie ist komplett bewachsen von regional typischen Pflanzen wie Orchideen und Farnen. Der größte innenräumliche Wasserfall der Welt stürzt sich von dem beeindruckenden Konstrukt hinab und trägt – gemeinsam mit einigen tollen Kunstwerken aus Holz – zum beeindruckenden und etwas mysteriösen Erscheinungsbild bei. Mit dem Cloud Forest betritt man eine andere Welt.

Flower Dome & Cloud Forest
täglich von 9.00 bis 21.00 Uhr geöffnet
der Eintritt (für beide Gebäude) kostet SG$28 (für Kinder von 3 bis 12 Jahren SG$15)

Supertrees
www.gardensbythebay.com
Lichtshow täglich um 19.45 und 20.45 Uhr
der OCBC Skywalk kostet SG$9 (von 9.00 bis 21.00 Uhr)

Nicht nur die Lichtershow der Skytrees, auch die Lasershow „Spectra“ am Marina Bay Sands (Sonntag bis Donnerstag um 20.00 und 21.00 Uhr, Freitag und Samstag zusätzlich um 22.00 Uhr) mit begleitenden Wasserspielen in der Bucht bieten ein beeindruckendes nächtliches Bild. Wer die Skyline der Stadt von oben betrachten möchte, der kann entweder auf das Hotel hinauffahren oder sich aus einer Vielzahl von Skybars seinen Lieblingsplatz aussuchen.

Denn auch wenn man sich keine Nacht in dem Luxushotel Marina Bay Sands (oder einer der anderen teuren Häuser in der Gegend) leisten möchte, kann man dennoch den tollen Ausblick von dieser oder einer der vielen anderen Dachterrasse und Bars rundherum genießen.

Marina Bay Sands
1 Bayfront Avenue

Die einfachste Option ist die Fahrt auf die offizielle Aussichtsplattform (SG$23). Alternativ kann man auch in der Bar CÉ LA VI (Tower 3) einen Drink zu sich nehmen oder mit dem Gästeaufzug (nur mit Keycard) möglichst unauffällig bis zum Poolbereich fahren. Dort ist die spektakuläre Aussicht auf die Gardens By the Bay und den Hafen dann völlig kostenlos.

New Asia Bar im Swissotel
2 Stamford Road

Mittwochs ist in der Bar im 72. Stock des Swissotel Ladies Night. Das bedeutet: Jede Frau bekommt ab 21 Uhr drei Getränke umsonst. Der Blick auf das nächtliche Singapur ist ebenfalls gratis!

Noch mehr gute Adressen für kostenlose Getränke und freien Eintritt für die Mädels!

Smoke & Mirrors
St Andrew’s Rd, 01 (National Gallery)

Die Dachterrasse von Smoke & Mirrors mit dem unverbauten Blick auf die Marina Bay befindet sich auf einem der historischsten und kulturell bedeutendsten Gebäude im CBD von Singapur, der National Gallery. Hinaus kommt man über den Aufzug im Museum.

02 - Kampong Glam: Zentrum des muslimischen Singapur

In der Gegend der Arab Street und der Masjid Sultan Moschee sind in den vergangenen 15 Jahren viele neue Geschäfte und Restaurants in die kleinen Gassen und Straßen eingezogen. Bunte Straßenkunst auf den Fassaden und die abwechslungsreiche Straßenmusik machen das Viertel vor allem abends zu einem tollen Erlebnis. Besonders gemütlich ist die Haji Lane, deren ehemalige Lager- und Shop Häuser heute Boutiquen und Bars sind.

Tagsüber herrscht auf und rund um die Arab Street immer noch eine Stimmung wie auf einem orientalischen Bazar. Jahrzehntelang war die Gegend zuvor bereits ein wichtiger Umschlagplatz für Waren. Denn die heutige Beach Road lag früher direkt am Strand bzw. an der Hafenkante. Alles Land dahinter wurde künstlich aufgeschüttet. Als zentraler Hafen zwischen Asien und Europa lag Singapur immer auf halbem Weg von und nach Mekka, daher hielten hier die Schiffe, um Gewürze, Tücher und Parfüm einzutauschen und neuen Proviant zu laden. Einige Geschäfte verkaufen noch heute traditionelle Waren (z.B. Teppiche, Korbwaren, Parfüm, Schmuck oder Stoffe) und nach wie vor leben viele Muslime in der Gegend. Viele Frauen tragen Schleier oder Kopftuch und auch die Männer sieht man nicht selten in traditionellen Gewändern und mit typischen Kopfbedeckungen.

Zentrale Sehenswürdigkeit des Stadtviertels ist die Masjid Sultan (Sultan Moschee) mit ihren goldenen Kuppeln und Bögen, die gleichzeitig die größte Mosche und ein wichtiges Gebetshaus Singapurs ist. Über 5.000 Gläubige finden in der riesigen Gebetshalle Platz. Männer- und Frauenbereiche sind traditionell getrennt. Außerhalb der Gebetszeiten kann jeder die Moschee besuchen. Im Vorraum der Gebetshalle gibt es viele Informationen zum muslimischen Glauben. Vor dem Betreten wird kontrolliert, ob man angemessene Kleidung trägt.

Durch die bunten Straßen von Kampong Glam kann man sich ganz unbeschwert treiben lassen und auch den ein oder anderen Blick in die Gassen bzw. „hinter die Kulissen“ werfen. Viele Boutiquen in den historischen Shophäusern haben tolle Schaufenster und oft mehrere Etagen zum Stöbern. Die Preise in den meisten Lokalen der Gegend sind etwas gehoben, daher eher auf die Randgebiete des Viertels ausweichen um gut und günstig zu speisen.

Das Malay Heritage Centre beim sogenannten „Sultan Gate“ wurde vor rund 160 Jahren als „Istana Kampong Glam“ von Sultan Ali als Residenz in der Stadt erbaut. Nach einer kompletten Renovierung ab 1999 wurde es 2004 für Besucher geöffnet und zeigt heute auf rund 8.000 Quadratmetern das malaysische Erbe Singapurs. Der Vorplatz ist ein schöner Ort, um den Rundgang durch Kampong Glam stilvoll zu beenden.

03 - Tanjong Pagar: Chinatown von Singapur

Das moderne Chinatown blinkt und glitzert. Souvenirs aus Plastik und billigen Stoffen, aber auch hochwertigere Andenken kann man wohl kaum irgendwo besser kaufen, als in den Straßen von Tanjong Pagar. Plagiate dürfen (zumindest offiziell) keine mehr verkauft werden. Dennoch reiht sich auf der und rund um die Pagoda Street immer noch ein Stand mit T-Shirts, Postkarten, Essbesteck und anderen Accessoires an den nächsten.

Tanjong Pagar ist ein gutes Beispiel für den Kontrastreichtum des heutigen Singapurs: Traditionelle (chinesische) Gebäude der Kolonialzeit mischen sich mit Tempeln und zunehmend moderner Architektur. Das auch als „Chinatown“ bekannte Viertel erstreckt sich heute auf eine Fläche von etwa zwei Quadratkilometern. Vor allem ein Besuch des Buddha Tooth Relic Temple (288 South Bridge Road) sowie des auffällig farbigen Sri Mariamman Temple (244 South Bridge Road), der als ältester Hindutempel Singapurs (gegründet 1827) bekannt ist, lohnen sich.

Die Telok Ayer Street markierte einst die Küstenlinie Singapurs und war bis ins späte 19. Jahrhundert die kommerzielle Durchgangsstraße der Stadt. Warenhäuser und koloniale Wohnhäuser, aber vor allem Tempel und Moscheen sind zahlreich in der Gegend erhalten. Sie wurden von chinesischen und muslimischen Immigranten gebaut, um sich für die sichere Ankunft zu bedanken und für eine gute Zukunft zu bitten. Die meisten können besichtigt werden.

1828 setzte sich Sir Thomas Stamford Raffles dafür ein, den chinesischen Siedlern einen speziellen Distrikt südwestlich des Singapur River zuzuweisen. Im Jahr 1864 wurden die Hafenanlagen in Tanjong Pagar in Betrieb genommen und zogen nicht nur reiche Geschäftsleute aus China und Arabien an, sondern auch zahlreiche mittellose Hafenarbeiter. Überbevölkerung, Verschmutzung und soziale Probleme ließen das Viertel schnell zu einem Ghetto werden.

Mitte der 1980er Jahre nahm sich die Regierung der Gegend an und restaurierte im Rahmen des „Government Conservation Plan“ viele der Geschäftshäuser von Tanjong Pagar. Bis auf ein paar wenige Spuren ist von dem ehemaligen Image des Viertels heute nicht mehr viel zu erkennen. Cafés, Bars, Restaurants und Geschäfte machen es lebendig und besuchenswert.

Es ist erstaunlich sauber, wie (fast) überall in Singapur. Und auch abseits der von Restaurants gesäumten und überdachten Essensstraßen kann man sehr günstig und gut essen.

K88 Coffee House
5 Banda St

Ein ganz typisches Kopi Tiam (Kaffeehaus) von Singapur, in dem man den ganzen Tag über Kaffee und traditionellen Tee serviert bekommt. Wie in jedem guten Kaffeehaus gibt es rundherum einige Essensstände mit einer guten Auswahl an Reis mit Gemüse, Fleisch und Fisch. Leider kaum etwas in Englisch, aber auch ohne Worte kann man sich für einige Singapurdollar eine gute Portion zusammenstellen.

04 - Little India: Ein Stück Orient in Singapur

Wer aus der Metrostation „Little India“ heraustritt, kann sie schon riechen, die vielen Gewürze der indischen Küche. Rund um die Serangoon Road ließen sich im 19. Jahrhundert indische Einwanderer nieder und brachten bunte Stoffe, Tempel, Moscheen und scharfes Essen nach Singapur.

In den 1820er Jahren zogen die ersten Inder in das ursprünglich sumpfige Gebiet und errichteten eine erste Ziegelbrennerei und eine Kalkgrube. Rasch entwickelte sich der Wirtschaftszweig, hinzu kamen Viehzucht, Molkereien und viele weitere Landarbeiter.

Es gibt keine erwähnenswerten architektonischen Gebäude, doch wer seinem Geruchssinn folgt kann in dem geschäftigen Viertel auf eine spannende Entdeckungsreise gehen. Je weiter man läuft, desto tiefer taucht man ein, in das farbenfrohe und wuselige Indien Singapurs. Indische Schriftzeichen zieren Geschäfte und Leuchtreklamen. Die kleinen und großen Einkaufsstraßen sind gesäumt von bunten Ständen mit typisch indischen Artikeln, Tüchern, Goldschmuck und Holzschnitzereien. Schneider verkaufen in der Little India Arcade maßangefertigte Saris (traditionelle indische Kleider), in Stoffgeschäften kann zuvor selbst Farben und Verzierungen wählen.

Aus den Läden tönt Bollywood-Musik oder es laufen die neusten indischen Soaps im Fernsehen. Restaurants bieten herrlich duftende Leckereien und Currys an. Jede Straßenecke riecht nach etwas Anderem, nach exotischen Gewürzen und Räucherstäbchen.

Es ist insgesamt etwas dreckiger, als in den meisten Stadtviertel Singapurs. Daher kann einen auch mal eine stinkende Gasse überraschen. Aber das macht die „Indienerfahrung“ nur umso authentischer. Auch wenn für das echte Indien tatsächlich die vielen Tuk Tuks, die Autos und der Smog fehlen.

Der Sri Srinivasa Perumal Tempel (397 Serangoon Road) mit dem 20 Meter hohen, reich verzierten Eingangsturm (Gopuram) ist der wichtigste und bekannteste Hindutempel in Singapur.

Gutes Essen bekommt man im Tekka Centre (Bukit Timah Road, direkt an der Metrostation „Little India“), das neben einem sogenannten „Wetmarket“ auch Kleidung und gekochte Speisen anbietet. In der unteren Markthalle gibt es frisches Obst und Gemüse, Fleisch und andere Waren zu kaufen. Diese werden vor allem am Vormittag angeboten, bevor am Nachmittag einmal mit viel Wasser feucht durchgewischt wird. Dadurch entstand die Bezeichnung Wetmarket. Auf einer der oberen Etagen des Einkaufskomplexes gibt es chinesische, malaiische, vor allem aber indische Gerichte zu günstigen Preisen. Auch ein Bummel durch die Straßen lohnt sich, um leckeres Essen zu finden.

Etwas abseits der zentralen Serangoon Road steht ein auffällig buntes Haus, das ein chinesischer Geschäftsmann Anfang des 20. Jahrhunderts für seine Frau erbauen ließ. Das fotogene House of Tan Teng Niah (37 Kerbau Road) ist einen kurzen Schlenker wert.

Die Masjid Abdul Gaffoor in der Dunlop Street ist wohl eine der schönsten Moscheen in Singapur. Sie wurde 1907 erbaut (2003 restauriert) und liegt etwas abseits des Trubels von Little India. Die Moschee ist unter mehreren anderen Namen bekannt, u.a. Dunlop Street Mosque und Indian Mosque.

Das wohl einzige – daher aber auch sehr herausstechende – moderne Gebäude in dem gemütlichen Stadtviertel ist das Indian Heritage Centre (5 Campbell Lane). In dem in verschiedene Themenbereiche gegliederten Museum und Kulturzentrum kann man einiges über die Geschichte der Inder in Singapur erfahren. Rundherum ziert Street Art die Hauswände und macht das Viertel noch ein bisschen bunter.

In Little India kann man sich einfach eine Weile treiben lassen und das besondere indisches Lebensgefühl mitten in Singapur genießen!

05 - Botanic Gardens: Exotische Lunge Singapurs

Der gestiegene Bedarf an Wohnungen in Singapur sorgte zunehmend für eine dichte, ununterbrochene Bebauung des Stadtgebietes. Doch mittlerweile setzt sich die Regierung für mehr Grünflächen und Lebensqualität für die Bewohner ein. In zentraler Lage findet man daher neben Wohngebieten auch Naturreservate mit Regenwäldern, Seen und schön angelegten Parks. Einer davon sind die großzügigen Singapore Botanic Gardens nordwestlich des CBD.

Über 3.000 tropische Pflanzenarten sind in der 60 Hektar großen Gartenanlage zu finden. Besondere Bäumen, Sträucher und Wasserpflanzen in eigens angelegten Seen machen den Park zu einem der schönsten Botanischen Gärten weltweit.

Im National Orchid Garden kann man durch die größte Orchideenausstellung der Welt flanieren. Rund 1.000 verschiedene Orchideenarten und -kreuzungen in allen erdenklichen Farben und Größen sind zu sehen, viele davon wurden in dem Garten gezüchtet.

Singapore Botanic Gardens
täglich von 5.00 bis 24.00 Uhr geöffnet, der Orchideengarten von 8.30 bis 19.00 Uhr
www.sbg.org.sg

Der Eintritt in die Singapore Botanic Gardens ist generell kostenfrei, nur für den Besuch des Orchid Garden zahlen Erwachsene SG$5,  Kinder/Senioren SG$1.

06 - Southern Ridges: Entdeckungspfad durch Singapur

Ein schöner Ausflug ins Grüne ist ein Spaziergang durch die Southern Ridges, wo sich Dschungel und Hochhäuser auf ganz besondere Art und Weise treffen. Der Forest Walk ist vermutlich einer der entspanntesten (und gleichzeitig spannendsten) Wanderwege, die man im Stadtstaat Singapur finden kann.

Die Southern Ridges gehören zu den Maßnahmen des Staates, mehr zugängliche Grün- und Freizeitflächen für die Bevölkerung innerhalb des Stadtbereiches zu schaffen. Der Hauptweg führt über einige sehr beeindruckende Brücken (über stark befahrene Straßen), darunter de architektonisch spektakuläre Henderson Waves, und befindet sich fast immer viele Meter über dem Boden. Dadurch läuft man an vielen Stellen quasi durch die Baumkronen des Regenwaldes und genießt oft eine tolle Aussicht auf die umstehenden Wohngebäude sowie einige von Singapurs modernsten Hochhäusern.

Der komplette Weg ist asphaltiert und über verschiedene Eingänge leicht zugänglich. Einige Teile (darunter die Brücken) sind nachts sogar beleuchtet. Das einzige, was man mitbringen sollte sind bequeme Schuhe, einen Regenschirm (wir sind auch nass geworden…) und etwas zu Trinken. Unterwegs gibt es immer mal wieder eine Toilette oder ein Café/Restaurant. Am Wochenende ist es voller, aber unter der Woche ist man oft alleine unterwegs.

Der schönste Teil der Southern Ridges ist wohl der Abschnitt zwischen dem HortPark im Westen und dem Mount Faber, von wo aus man ganz einfach und schnell Sentosa Island erreicht. Dor kann man auch den ein oder anderen tierischen Bewohner im Wald sichten. Es gibt wohl auch Affen, wir haben allerdings keine getroffen.

Eine gute Übersichtskarte der gesamten Southern Ridges bietet dieses PDF.

Geheimnis der Glocke(n)

Die „Bell of Happiness“ (Glocke des Glücks) diente seit ihrer Entstehung 1909 als nautisches Instrument des legendären polnischen Schiffes „Dar Pomorza“. Nach 80 Jahren „im Dienst“ wurde sie 1992 als Geschenk der Insel Sentosa übergeben. Heute hat sie ihren Ort auf dem Mount Faber gefunden. Sie soll bereits vielen Glück, Frieden und Harmonie gebracht haben. Der Trick: man muss sie mit mindestens zwei Menschen gemeinsam läuten. Haben wir selbstverständlich  gemacht!

07 - Sentosa: Freizeitinsel von Singapur

Die künstlich angelegte Insel Sentosa vor der Küste Singapurs diente bis 1967 als britische Militärbasis. Danach wurde sie zu einem abwechslungsreichen Freizeitpark für alle Altersklassen entwickelt.

Vom Mount Faber aus erreicht man mit dem Cable Car (Seilbahn) die Sentosa Island. Das Kombiticket für die Mount Faber und die Sentosa Line kostet SG$33 (Kinder zahlen SG$22). Für weniger Geld kann man allerdings auch mit dem Express Train (SG$4, Hin- und Rückfahrt) vom Fuße des Hügels aus hinüberfahren.

Auf Sentosa kann auch eine gigantische Nachbildung des Maskottchens von Singapur, dem „Merlion“, besichtigt werden. Der Kopf des Fabeltieres dient als (kostenpflichtiger) Aussichtspunkt.

Neben allerlei kostenpflichtiger Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten (u.a. Universal Studios, Resorts World Sentosa, Butterfly Park, Underwater World, Fort Siloso, Carlsberg Sky Tower) kann man die Strände der Insel ganz umsonst genießen: Palawan Beach, Tanjong Beach, Siloso Beach.

Über eine Hängebrücke gelangt man zum Southernmost Point of Continental Asia und kann von mehreren hölzernen Aussichtstürmen einen Blick aufs Meer und die vielen Frachtschiffe werfen, die auf Zufahrt in den Hafen von Singapur warten.

Wer nicht unnötig viel Geld ausgeben möchte, bringt sich am besten ein Picknick zum Strand mit. So machen es auch die Einheimischen. Ansonsten kann man im Hawker Centre bei den Universal Studios gut und einigermaßen preiswert essen.

Mehr Informationen über die Aktivitäten auf Sentosa Island unter www.sentosa.com.sg

08 - Katong & Geylang: Ursprüngliches Singapur

Katong, ebenfalls bekannt als Tanjong Katong, ist eine Wohngegend im Osten Singapurs. Früher lag es an der Küste, doch die Landaufschüttungen in den späten 1960er Jahren drängten das Viertel weiter ins Landesinnere. Für Touristen ist es ein noch fast unentdeckter Teil Singapurs.

Der Stadtteil war bis Mitte des 20. Jahrhunderts Heimat der wohlhabenden Elite Singapurs. Noch heute können unter anderem in der Koon Seng Road zahlreiche der Villen und hübschen Stadthäuser (von außen) besichtigt werden. 1993 wurde die Gegend rund um die zentrale Joo Chiat Road aufgrund des einzigartigen Architekturmixes aus chinesischen, malaysischen und englischen Elementen zur National Heritage Conservation Area erklärt. Viele der denkmalgeschützten Häuser beherbergen heute Shops, Cafés und Restaurants.

An der Ecke Tembeling Road steht ein auffälliger Chinesischer Tempel. Er ist Guan Yin, der Göttin der Gnade und des Mitgefühls gewidmet. Etwas weiter kann man in der ruhigen Ceylon Road einen der schönsten Hindutempel in Singapur besichtigen. Auffällig ist vor allem der leuchtend gelbe Gopuram (Eingangsturm). Vor 150 Jahren war der Sri Senpaga Vinayagar Temple nicht mehr als eine Hütte, die im 19. Jahrhundert gemeinsam mit der Gemeinde der aus Sri Lanka stammenden Tamile wuchs.

In den Straßen Katongs herrscht stets reges Treiben, vor allem rund um den Geylang Serai Market zu Beginn der Joo Chiat Road. Dort kann man übrigens auch gut essen. Die oft verkauften, großen gelbgrünen Früchte sind übrigens nicht mit der Durian zu verwechseln (die würde man riechen). Es handelt sich um Früchte des Jackbaumes.

Joo Chiat Heritage

Es macht Sinn, dem Joo Chiat Heritage Trail durch Katong und Geylang zu folgen. Er führt an allen besonderen architektonischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten des Viertels vorbei. Benannt ist die Gegend übrigens nach Chew Joo Chiat, einem reichen chinesischen Landbesitzer des frühen 19. Jahrhunderts.

09 - Tiong Bahru: Szenetipp in Singapur

Erbaut in den 1930er und 1950er Jahren war Tiong Bahru quasi das erste Projekt öffentlichen Wohnungsbaues in Singapur. Auf dem zuvor sumpfigen und als Friedhof genutzten Gebiet (Tiong Bahru lässt sich mit „Neuer Friedhof“ übersetzen) errichtete man zahlreiche Gebäude.

Mehrstöckige, hauptsächlich weiß gestrichene Häuser mit außenliegenden Treppen reihen sich bis heute in ein gitterförmiges Straßenraster. Alle Straßen in Tiong Bahru sind nach Chinesischen Pionieren des 19. und 20. Jahrhundert benannt. Reiche Geschäftsmänner sollen übrigens auch ihre Geliebten in den Häusern untergebracht haben, weshalb das Viertel im Chinesischen auch als „Mei Ren Wuo“ bezeichnet wurde, was so viel bedeutet wie „Versteck der Schönheit“. Nach dem zweiten Weltkrieg verdreifachte sich allerdings mit dem Bau weiterer Gebäude die Einwohnerzahl von Tiong Bahru und machte es für die Oberschicht als Wohnort nicht mehr attraktiv. Nach dem Wirtschaftsboom der 1970er und 1980er Jahre zogen viele junge Generationen weg auf der Suche nach moderneren Wohnungen. Daher wohnen heute viele ältere Menschen in Tiong Bahru.

Die Tradition der bird corners (Vogelecken) war weit verbreitet im historischen Singapur: Männer kam am Wochenende zusammen, tranken gemeinsam Tee oder Kaffee und zeigten ihre schönsten und vor allem stimmvollsten Vögel. Heute erinnert dieses Wandgemälde daran.

Doch in den letzten Jahren hat die Gentrifizierung auch in diesem Viertel Einzug gehalten. Die originalen Art-Déco-Geschäftshäuser erzählen immer noch viel über die Geschichte des Viertels. Kleine Läden und moderne Restaurants machen es gleichzeitig zu einem modernen und hippen Ort, der unter Einheimischen eher bekannt ist, als bei den Touristen.

Das Zentrum des Viertels bildet (noch immer) der Seng Poh Road Market, der heute als Tiong Bahru Market and Food Centre bekannt und eines der Hawker Centre Singapurs mit zahlreichen historischen Ständen ist. Als wir dort waren wurde er allerdings gerade renoviert.

10 - Haw Par Villa: Fantastisches Singapur

Dieses große Kuriositätenkabinett rund um chinesische Legenden, Folklore und die Lehren des Konfuzius wurde von den Gründern des Tiger Balm-Imperiums erbaut.

Wer einen wirklich kuriosen Ort in Singapur besuchen möchte, der ist im Park der sogenannten Haw Par Villa richtig. Er verbildlicht lebens- und überlebensgroß chinesische Märchen und Mythen. 1937 ließ der Burmese Aw Boon Haw den Park für rund eine Millionen Singapurdollar für seinen jüngeren Bruder Aw Boon Par erbauen. Nach zwei Jahren Bauzeit war der Park mit den über 1000 Statuen fertiggestellt.

Die Brüder sind die Erfinder des weltbekannten, medizinischen Tiger Balm, daher lautete der Name des Parks bis 1985 auch „Tiger Balm Gardens“. In dem Jahr stattet man das Gelände mit einigen Fahrgeschäften und Spezialeffekten aus, doch die erhofften Besuchermassen kamen nicht. Das Gelände wurde daher mittlerweile in seinen Urzustand zurückversetzt.

Zu den gruseligsten Darstellungen im Park gehören wohl die „10 Kammern der Hölle“, die im Buddhismus Teil der Unterwelt (nach dem Tod) und Grundlage des Glaubens an die Widergeburt sind. Ziemlich blutrünstig und definitiv nichts für Kinder oder schwache Nerven. Daher auch keine Bilder davon.

Die übrigen bunten Figuren sind weit weniger seltsam und erzählen Szenen verschiedener Legenden nach. Der Park ist vornehmlich als eine Reise in die chinesische Mythologie gedacht.

Haw Par Villa
262 Pasir Panjang Road
täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet
Der Eintritt ist kostenlos.

Extra - Tipps von Lisas Mama: Tolle Aussichtspunkte

Wer noch noch etwas Zeit übrig hat und Singapur gerne bei Tag von oben sehen möchte, dem stehen verschiedene hohe Gebäude in der Stadt zur Verfügung:

The Pinnacle@Duxton
Contonment Road

Noch etwas weiter östlich des Mount Faber liegt direkt neben dem Geschäftsviertel Singapurs das Wohnensemble „The Pinnacle@Duxton“. Der 50 Stockwerke hohe Komplex ist bereits ausgezeichnet worden. Gegen eine Gebühr von SG$6 (und die Vorlage der EZ-Link-Karte) kann man auf den Block 1G hinauffahren und einem Skywalk über alle 7 Wohnblocks folgen. Grandiose Aussicht inklusive!

ION Orchard
2 Orchard Turn

Das „ION Orchard“ gilt als eine der größten und schönsten Shoppingmalls in Singapur. Zu dem Komplex gehören auch eine Galerie, Wohnungen und mehrere Gärten auf verschiedenen Ebenen. Von der Aussichtsplattform „ION Sky“ im 55. und 56. Stock (ca. 218 Meter hoch) genießt man zwischen 15.00 und 18.00 Uhr kostenlos einen Panoramablick auf die Stadt.

Schreibe einen Kommentar