We made it to busy Bangkok! Es ist laut, dreckig und ziemlich voll. Aber das macht die Stadt auch irgendwie umso interessanter. Es gibt viel zu entdecken: das Essen, die Tempel, die Kultur, die Menschen.
Das weitläufige, exotische und sehr gegensätzliche Bangkok ist ein fast unübersichtliches Gewimmel aus Straßen, Autos und Menschen. Geschmückte Tuk Tuks, bunte und häufig von Essen dampfende Straßenstände, heruntergekommene Häuser und Müllhaufen drängen sich in der Stadt dicht an dicht vor der Kulisse moderner Bürotürme und Luxushotels. Dazwischen stehen immer wieder große Tempelanlagen. Mehr als 400 Wats (Tempel) gibt es in Bangkok!
Die Stadt beeindruckt nicht nur mit ihren über 9 Millionen Einwohnern im Stadtgebiet und circa 15 Millionen im Metropolraum. Ihre krassen Gegensätze locken die Touristen von überall her an und machen Bangkok zu einem Ort, der für jeden etwas zu bieten hat. Nicht selten fühlt man sich in den einzelnen Stadteilen wie inmitten eines kleinen Dorfes, das zufällig in einer der größten Metropolen Asiens liegt.
Auch der offizielle Stadtname beeindruckt und hält mit 169 lateinischen Buchstaben sogar den Weltrekord als längste Bezeichnung einer Stadt überhaupt: Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit (aus dem Thailändischen transkribierte Form). Abgekürzt wird er von den Thailändern häufig als Krung Thep. Das wird in westlichen Texten häufig mit „Stadt der Engel“ übersetzt.
Wo sich Tradition und Moderne vermischen
Zum ersten Mal wurde das kleine Fischerdorf am Fluss Chao Phraya, das heute als Metropole Bangkok bekannt ist, 1511 auf einer portugiesischen Karte erwähnt. Bis zum Jahr 1767 kontrollierten zwei kleine Orte die Meereszufahrt zur damaligen Hauptstadt Ayutthaya, die ein Stück weiter im Landesinneren lag – Thonburi lag am westlichen und Bang Kok am östlichen Ufer. Während der Zeit des Königreiches Ayutthaya im 17. Jahrhundert entwickelte sich der kleine Ort Bang Kok daher nach und nach zu einem der wichtigsten Handelshäfen.
Der Untergang Ayutthayas, nachdem es im Krieg mit Birma unterlegen war, machte zunächst Thonburi zur neuen Hauptstadt. Doch bereits 1782 schaffte es ein neuer Machthaber auf den thailändischen Thron, der die bis heute herrschende Chakri-Dynastie begründete und das heutige Bangkok als neuen Regierungssitz erkoren hat. Seit 1782 ist das ehemalige Fischerdorf also die Hauptstadt des Königreiches Thailand und entwickelte sich zum politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, royalen und religiösen Zentrum des Landes. Bangkok verfügt nicht nur über Universitäten, Hochschulen, Paläste und Wats, sondern ist auch der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Thailands.
Bekannt als „Venedig des Ostens“ war die Stadt noch bis ins 20. Jahrhundert von einem weitläufigen Netz an Kanälen westlich und östlich des Flusses Chao Phraya durchzogen. Diese Khlong fungierten vor allem als Verkehrswege. Auch Märkte wurden von Booten aus auf den Wasserstraßen veranstaltet.
Doch auch Bangkok wurde schließlich modernisiert, bekam gepflasterte Straßen, einen breiten Prachtboulevard, eine Straßenbahn, Handelskontore und – inspiriert von westlichen Architekten – zahlreiche kolonialistisch anmutende Häuser.
Probleme einer wachsenden Stadt
Die Stadt wuchs immer weiter und immer schneller über seine ursprünglichen Grenzen hinaus, sodass sich das Zentrum schließlich verlagerte. Hochhäuser, Shoppingmalls und Stadtautobahnen sowie der ständige Ausbau des Verkehrssystems versuchen seitdem, den steigenden Bevölkerungszahlen gerecht zu werden.
Nach dem Bau der ersten Brücken und vieler Stadtautobahnen und Fernverkehrsstraßen war Bangkok in den 1970er Jahren Schauplatz einschneidender politischer Ereignisse: 1993 erhob sich das Volk in einem Aufstand gegen die Militärdiktatur, einige Jahres später wurden linksorientierte Studenten und Demonstranten massakriert.
Bangkok wurde währenddessen (vor allem zur Zeit des Wirtschaftsbooms in den 1980er Jahren) zu einer der größten Metropolen weltweit und der zunehmende Zuzug der Landbevölkerung in die Stadt führte – und führt bis heute – zu erheblicher Wohnungsnot. Das daraus resultierende steigende Verkehrsaufkommen sowie die nach wie vor schlechte Infrastruktur verursachen eine immer stärkere Luft- und Wasserverschmutzung durch Abgase und Müll. Das merkt man auch als Besucher: Es ist meistens drückend heiß in der Stadt, die Sonne sieht man aber eigentlich vor lauter Smog nie wirklich.
Abseits der Touristenpfade
… ist es immer noch am schönsten! Man taucht ein in das alltägliche Leben der Thais in der Hauptstadt und entdeckt dabei ganz viele tolle Dinge (von denen nicht alle im Reiseführer stehen). Viele von ihnen sprechen zumindest ein paar Brocken Englisch, das macht die Verständigung einfacher.
Ein Muss!
… ist Coconut Ice Cream. Einfach super erfrischend und sehr lecker, serviert in einer halben Kokosnuss mit Schokoladensoße & Erdnüssen oben drauf. Hmmm!
Vom Tien Pier aus (dort legt die Fähre zum Wat Arun ab) kann man südlich zunächst einen kleinen, sehr typischen Markt entdecken. Geht man nun weiter – parallel zum Fluss – überquert man eine kleine Brücke und kommt am Pak Khlong Talat aus, in dessen Inneren einen ein wahres Blumenmeer erwartet – eimerweise stehen dort farbenprächtige Orchideen und andere Blumen, an vielen Ständen werden Blumenketten aufgereiht und es wird gehandelt. 24 Stunden hat der riesige Blumenmarkt geöffnet. Er gehört zu den größten des Landes und es herrscht stets reges Treiben in den vielen Gassen.
Noch etwas weiter im Süden haben wir an der King Rama I. Memorial Bridge sogar den (neuen) König höchstpersönlich gesehen. Zwar von Weitem und nur ganz kurz, aber mit Parade und allem Drum und Dran – ziemlich cool! Fotos durfte man leider keine machen.
Weiter ging es durch den eine der älteren Nachbarschaften von Bangkok, Ban Mo, die früher ein eigenständiges Dorf war in dem unter anderem Töpferarbeiten und Kochutensilien hergestellt wurden. Da gibt es natürlich auch überall leckeres Essen.
Sind wir denn hier in China?
Bangkok hat eine große chinesische Community. Viele der rund 4 Millionen in Thailand lebenden Menschen chinesischer Herkunft leben in Chinatown südlich des historischen Zentrums der Stadt. Viele haben dort ihre Geschäfte und Restaurants – einige davon nur kleine Imbissbuden mit meist dampfenden und duftenden Gerichten. Touristen sieht man in den Straßen und Gassen nur sehr wenige. Dafür gibt es ganz viel zu gucken und zu staunen. Und viele (günstige) Leckereien zu probieren!
Ein sehenswerter Tempel in Chinatown ist unter anderem der Wat Trimitre mit seinem großen, goldenen Buddha (40 Baht). Ein prächtiger Aufgang führt hinauf zum Heiligtum.
Noch etwas ruhiger geht es im Wat Pathumkhongkha Ratchaworawiharn zu, nachdem man durch die prächtige Celebration Arch weiter in Chinatown hineingedrungen ist.
Die Straßen rundherum zu entdecken ist toll und es bieten sich hunderte Fotomotive!
Eisenwarenläden mit verschiedensten Angeboten reihen sich in der einen Straße nebeneinander, in der nächsten scheint jeder zweite Schrott zu sammeln. Dazwischen findet man bunte Lampions, chinesische Drachen, großflächige und versteckte Kunstwerke, viele Katzen, kleine und größere Tempel.
Besonders toll: die vielen Zugänge zum Fluss, von denen aus man immer wieder einen guten Blick auf die andere Seite der Stadt mit ihren vielen Tempeln hat. Und man kann einige der wenigen Kirchen in Bangkok besichtigen: die Kalawar Church.
Vom nächstgelegenen Pier aus geht es per Boot zurück Richtung Norden bzw. Zentrum der Stadt. Auch vom Wasser aus bietet Bangkok einige spannende Stadtansichten.
Den Fluss entdecken
Um sich Bangkok von der Wasserseite anzuschauen muss man übrigens nicht unbedingt eine Fahrt mit dem Longtailboat durch die „authentischen Viertel“ machen (ab 1.000 Baht, bis zu 6 Personen), sondern kann stattdessen auch einfach auf eine der vielen Fähren springen (15 Baht), die Touristen und Einheimische gleichermaßen nutzen.
Wir sind einfach mal an „Stop 14“ ausgestiegen und haben dort nicht nur einen tollen Fisch- und Gemüsemarkt entdeckt (Waran-Sichtung inklusive!), sondern auch einen wunderschönen Tempel, den wir uns ganz in Ruhe (ohne andere Touristen) anschauen konnten.
Der ruhige und gepflegte Wat Thewarat Kunchorn Worawiharn kann umsonst besichtig werden. Besonders schön sind seine weißen Wände, die Rot-Goldenen Dächer und die vielen Details.
Wer das Heiligtum, den goldenen Buddha in seinem blauen Raum, sehen möchte, zahlt 50 Baht. Wenn diese Figur so gelassen auf einen herabblickt, ist das schon immer ein besonderes Gefühl.
Zum Mittagessen ist ein lokales Gericht an einem der zahlreichen Imbissstände zu empfehlen und auch ein Iced Coffee (sehr stark und mit sweet milk) ist bei der stickigen Hitze nie verkehrt.
Nachtleben und Nippes
Das touristische Zentrum von Bangkok ist vermutlich die wohlbekannte Khao San Road. Tagsüber wie nachts reiht sich dort und in der Parallelstraße ein Klamottenstand an den nächsten, man kann T-Shirts, Stoffhosen und andere (überflüssige) Andenken kaufen.
Auch früher wurde auf der rund 400 Meter langen Straße bereits Handel getrieben, allerdings mit Reis. Darin findet der Straßenname auch seinen Ursprung: Thanon Khao San bedeutet „Straße des geschliffenen Reises“.
Heute bekommt ein Backpacker hier alles, was er möchte: Hostels reihen sich an Restaurants, Kneipen und Diskos. Dazwischen findet man Reiseagenturen, Schneidereien und Tätowierstudios. Gefälschte Ausweise kann man sich auch machen lassen.
Thai Garden House
11 Chakrabongse Rd, Khwaeng Chana Songkhram, Khet Phra Nakhon, Krung Thep Maha Nakhon 10200, Thailand
Nur wenige Meter von der geschäftigen Khao San Road erreicht man durch eine schmale Gasse (in der ab morgens ein winziger Straßenstand Suppe verkauft) den entspannten Innenhof des kleinen Hostels. Die Besitzer (Asia und Mr. Thai – kein Witz!) sind super nett und wir haben uns sehr wohlgefühlt dort!
Für uns im Grunde keine besonders reizvolle Gegend, auch wenn man sich dem nächtlichen Charme der Khao San Road dann doch nicht so ganz entziehen kann. Einen Bummel bei Dunkelheit sollte man sich also nicht entgehen lassen!
Überall in und um die beliebte Shopping- und Ausgehstraße kann man auf kleinen Plastikhockern oder schick im Restaurant sitzen, typisch Thailändisch essen und verschiedensten Musikern lauschen.
Überlebenstraining mitten in der Stadt
Es gibt wenige Städte mit so vielen Gefährten, wie die thailändische Hauptstadt. Fast immer sind die großen und kleinen Straßen Bangkoks verstopft mit Tuk Tuks (motorisierte Rikschas), Motorrollern, Autos und Bussen. Da verzweifelt man als Fußgänger fast, wenn man mal wieder an einer der mehrspurigen Kreuzungen ohne (!) Ampel steht. Nicht selten fragt man sich, wie man diesen Verkehr überleben soll. Irgendwann heißt es dann aber einfach allen Mut zusammennehmen, ein letztes Mal nach rechts und links schauen, um die Lage zu sondieren, und sich dann möglichst geschickt und zügig im Zickzack zwischen den Fahrzeugen durchzuschlängeln – allerdings lieber ohne Augen zu. Hallo Todesangst, hallo Überlebenstrieb!
(Das Foto ist übrigens noch vergleichsweise harmlos – im krassen Verkehr haben wir uns das mit dem Fotografieren nicht auch noch getraut…)
Reisetipps
ANREISE & FORTBEWEGUNG
Die Anreise nach Bangkok ist mit Bus, Bahn oder Flugzeug (internationaler Flughafen) möglich. Auch vom Flughafen gibt es einen günstigen Bus (A2 – 30 Baht), der in die Stadt zum Victory Monument fährt. Dort kann man in einen anderen Bus umsteigen. Hier hilft GoogleMaps weiter, um den richtigen Punkt zum Aussteigen zu finden.
Das beste Verkehrsmittel um größere Distanzen in der Stadt zu überwinden, sind die vielen Taxis. Achten muss man unbedingt auf die Wagen mit dem offiziellen Leuchtbalken auf dem Dach. Außerdem sollte man unbedingt immer nach dem “taxi-meter” fragen. Dadurch bekommt man im Regelfall den günstigsten Fahrpreis. Auch wenn Touristen generell mehr zahlen, als die Einheimischen. Etwas schneller und einfacher bewegen sich die offenen, dreirädrigen Tuk Tuks (nur mit gelbem Nummernschild!) durch den dichten Verkehr. Diese fahren allerdings nur mit vorher ausgehandeltem Festpreis.
Von der bekannten Khao San Road aus bringt einen der Bus Nummer 53 übrigens für ca. 10 Baht zum Bahnhof. Der kämpft sich dann – je nach Verkehrslage – ca. eine halbe Stunde durch die Straßen und den Smog, bringt einen aber auch sicher ans Ziel.
Mehr Infos zum Verkehr & zur Fortbewegung unter https://de.wikivoyage.org/wiki/Bangkok
VERHALTEN
Die Thailänder legen viel Wert auf respektvolle und freundliche Umgangsformen. Tradition ist ihnen sehr wichtig. So sollte man also darauf achten stets angemessene Kleidung zu tragen, besonders an öffentlichen und heiligen Orten. (Negative) Kommentare über das Königshaus sollte man gänzlich vermeiden und niemals das Geld mit dem Bild des Königs mit den Füßen berühren, denn diese werden in der thailändischen Kultur generell als schmutzig empfunden. Ansonsten immer lächeln, gestikulieren, ein bisschen vorsichtig sein und einfach überraschen lassen!