Ao Nang – Perfekter Ausgangspunkt für Tagestouren

Ao Nang ist zwar nicht gerade schön, aber auch nicht so furchtbar, wie häufig beschrieben. Wohnt man etwas außerhalb, ist der Ort genau richtig, um die wunderschöne Umgebung mit ihren hohen Felsen, grünem Dschungel, feinen Sandstränden und palmengesäumten Uferstreifen zu erkunden.

Die kleine Stadt Ao Nang mit ihren ca. 8.000 Einwohnern liegt rund 20 km von Krabi Town, der Provinzhauptstadt ganz im Süden von Thailand, entfernt. Es gibt immer viele Touristen und einen nicht unerheblichen Verkehr auf der mehrere Kilometer langen Straße, die sich von der Strandpromenade aus durchs Zentrum zieht.

Entlang dieser Hauptstraße reihen sich Unterkünfte, Restaurants und Läden aneinander. Abends ist es voll, aber nicht überfüllt und an vielen kleinen Straßenständen kann man gut und günstig essen: gebratene Nudeln, Reisgerichte, Suppen und natürlich Rotee, die leckeren thailändische Crepes.

Besonders erwähnenswerte Sehenswürdigkeiten hat Ao Nang ansonsten zwar nicht zu bieten, doch die tropisch grüne Umgebung lädt zu verschiedensten Ausflügen ein. Wir haben daher direkt ein paar Tage in dem kleinen Ort eingeplant.

Eine Bootsfahrt, die ist lustig…

… eine Bootsfahrt, die ist schön! Von Koh Phi Phi aus mit dem Boot nach Ao Nang zu fahren ist wirklich toll. Zwischen vielen kleinen, teils felsigen, teils sehr grünen Inseln geht es hindurch, bis man schließlich wieder das Festland erreicht. Angelegt wird direkt am Strand. Wir sind abends angekommen, da konnte man nicht so wirklich viel erkennen.

Am nächsten Tag haben wir dann entdeckt, dass die Strandpromenade recht schön und von Palmen gesäumt ist. Der Strand jedoch ist tagsüber meistens sehr voll und die vielen touristischen Restaurants und Läden laden nicht direkt zum Verweilen ein. Also eher nichts für uns.

Tagesausflug: Felsenklettern am Railay Beach

Die kleine Halbinsel Railay (auch Rai Leh oder Raleigh) südlich von Ao Nang ist ein wahres Kletterparadies. Rund um den Railay Beach gibt es rund 700 (feste) Routen – und das vor ganz besonderer Kulisse: viele sind direkt am Strand und bieten grandiose Aussichten auf die Bucht!

Railay ist nur über den Wasserweg und mit den traditionellen Longtailbooten zu erreichen. Umgeben wird der lange Sandstrand von Railay Beach von spektakulären, teilweise grün bewachsenen Kalksteinfelsen. Ebbe und Flut sowie ein großflächiger Mangrovenbewuchs machen den Railay Beach zwar zum Schwimmen eher ungeeignet, aber dafür ist die Landschaft umso schöner!

Einige Kletterschulen haben sich in dem kleinen Ort angesiedelt und man kann gute Einsteigerkurse buchen. Fortgeschrittene kommen wohl eher am Ton Sai Beach nebenan auf ihre Kosten – haben wir uns sagen lassen.

Krabi Rock Climbing
www.krabirockclimbing.com

Wir haben unsere Kletterpartie (Half Day Climbing) über Krabi Rock Climbing gebucht. Die gesamte Tour war gut organisiert und die Betreuung vor Ort professionell. Die An- und Abreise mit dem Boot sowie der Transport in Ao Nang waren inklusive und nachdem Klettern hatten wir noch Zeit, um in Ruhe die Halbinsel zu erkunden.

Beim Klettern muss man seine eigenen Grenzen (physische & gedankliche) überwinden, um sein Ziel zu erreichen. Das macht Spaß, spornt zu Höchstleistungen an und wird in jedem Fall mit richtig toller Aussicht belohnt – eine super Erfahrung!

Leider haben wir es nach dem Klettern nicht mehr bis zum Sa Phra Nang, dem „heiligen Prinzessinnenpool“ geschafft. Regen und dementsprechend matschiger Boden sowie die spürbare Anstrengung vom Vormittag haben uns am Ende abgehalten, den steilen Weg zum versteckten Kratersee zu bezwingen… Schade! Aber manchmal siegt eben doch die Vernunft über unsere (fast) unbändige Neugierde.

Ein kurzer Abstecher führte uns stattdessen zur Phra Nang Bay im Süden der Halbinsel. Der Weg führt vorbei an einigen Tropfsteinhöhlen, bis hin zum Princess Cave. Dort stehen dann keine Streichhölzer, sondern hunderte von „Fruchtbarkeitssymbolen“ rund um den Altar. Abhängig von Ebbe und Flut ist die Höhle nicht immer zugänglich.

Der Legende nach gab es im 3. Jahrhundert eine indische Prinzessin, die an diesem Ort im Meer versunken ist. Ihr Geist lebt seitdem in der Höhle, um denen, die sie darum bitten, einen Gefallen zu tun. Einheimische Fischer bringen ihr daher Holzskulpturen in Phallusform dar, damit ihnen ein guter Fang beschert wird.

Tagesausflug: Tiger Cave Tempel

Wer einen zweiten Tag zur Verfügung hat, der sollte sich unbedingt den Tiger Cave Tempelkomplex in Thalat Khao anschauen. Er befindet sich einige Kilometer außerhalb von Krabi Town und ist daher (auch von Ao Nang) am besten und günstigsten mit dem Motorroller zu erreichen. Vor allem die Aussicht vom rund 600 Meter hohen Tempelberg ist spektakulär.

Bereits die am Fuße des Berges gelegene Tempelanlage des Wat Tham Suea ist beeindruckend. Sie beherbergt unter anderem ein buddhistisches Kloster mit rund 80 Mönchen und Nonnen (ja, es gibt dort auch weibliche Geistliche) sowie 200 Laien. Als eine der heiligsten Stätten der Region ist die Anlage ein beliebtes Ausflugsziel. Er wurde 1975 erbaut und seitdem ständig erweitert.

Der Eintritt zur gesamten Anlage ist frei. Eine Spende ist aber sehr willkommen, denn es wird immer noch gebaut. Man kann auch den rund 100 Meter hohen Chedi sowie einen kleinen Höhlentempel, die eigentliche Tigerhöhle (Tiger Cave) besichtigen. Innen glitzert und glänzt und blinkt alles – sehr typisch für die thailändischen Tempel.

Ein echter Tiger soll vor dem Bau des Tempels an diesem Ort gelebt haben. Die Bewohner, die dann und wann sein lautes Brüllen hörten, nannten ihn daher irgendwann Tiger Cave, „Tigerhöhle“. Seit der Gründung des Tempels wurde allerdings nie wieder ein Tiger dort gesichtet. Er soll in die Gegend der Phanom Berge gewandert sein.

Das Highlight aber ist die Besteigung des etwa 600 Meter hohen Tempelberges – 1237 Stufen führen Touristen und Einheimische nach oben. Ideale Zeiten sind dafür die Morgen- oder Nachmittagsstunden, wenn es nicht ganz so heiß ist. 

Der Aufstieg ist anstrengend (die Stufen sind leider alle sehr unterschiedlich hoch und breit), aber bei guter Kondition und mit ausreichend Wasser und kleinen Pausen in ca. 30 Minuten bis einer Stunde zu schaffen.

In Acht nehmen sollte man sich wieder mal vor den Affen, die gerne durch die Bäume turnen und sich sehr für die vielen Dinge der Besucher interessieren. Daher gilt: keine Plastiktüten oder andere anziehend wirkenden Gegenstände bei sich tragen.

Oben angelangt wird man schließlich nicht nur mit frei zugänglichem Trinkwasser (!), sondern vor allem mit einem wunderschönen Ausblick über die Provinz Krabi und den Küstenstreifen belohnt. Bei gutem Wetter kann man sogar bis auf die vorgelagerten Inseln schauen. Unten im Tal sieht plötzlich alles ganz winzig aus.

Der kleine Tempel und der riesige goldene Buddha oben auf dem Berg sind heilig und der Gipfel daher ein Ort der Ruhe, der Meditation und des Gebetes. Viele gläubige Buddhisten kommen zu dem Wallfahrtsort, wo Buddha höchstpersönlich einen Fußabdruck (im Tal) hinterlassen haben soll. Daher muss man oben auch seine Schuhe ausziehen und sollte angemessene Kleidung tragen. 

Ansonsten kann man sich aber in Ruhe umschauen und den Blick – unter den sanften Augen des goldenen Buddhas – ins grüne Tal und über die umliegenden Bergketten schweifen lassen. Ganz schön beeindruckend!

Den Abstieg vom Tempelberg sollte man übrigens nicht unterschätzen. Geht fast noch ein bisschen mehr in die Beine als der Weg nach oben. Dafür gerät man nicht mehr so ins Schwitzen. Unten kann man sich dann in aller Ruhe noch ein bisschen ausruhen und umsehen.

Neben dem Tempelberg geht es direkt ins "Wunderland" (Wonderland)...
Der große neue Chedi ist (noch immer) im Bau. Bewacht wird er allerdings bereits von zwei riesigen Tigern.

Papayasalat probieren!

Auf dem Rückweg sind wir an zahlreichen kleinen Restaurants vorbeigefahren und haben uns schließlich für ein gemütliches entschieden. Dort gab es u.a. sehr leckeren und erfrischenden Papayasalat. Papaya und auch Mango – die wir in Europa eigentlich nur in der süßen Variation kennen – werden in vielen asiatischen Ländern bereits unreif verwendet. Fischsoße, Chili und Zitrone verleihen dem Papayasalat seinen besonderen Geschmack. Manchmal werden noch Bohnen, Erdnüsse, Kohl oder Fleischsorten hinzugefügt.

Extra-Tipp: Zu einer Thai-Massage gehen

Einmal sollte man ein solches „Ganzkörpererlebnis“ auf jeden Fall ausprobiert haben bei einem Besuch in Thailand und außerdem wirkt es ganz wunderbar dem Muskelkater entgegen: eine klassische Thai-Massage.

Die Hauptstraße von Ao Nang ist gesäumt von kleinen Massagestudios, alle haben ungefähr das gleiche Angebot und ähnliche Preise. Wir haben uns schließlich rein nach der Optik entschieden. Eine Thai-Massage, bei der man übrigens bekleidet ist (bequeme Klamotten anziehen!), dauert zwischen 1,5 und 3 Stunden. Das kann man vorher erfragen bzw. abstimmen.

Eines sollte von vornherein klar sein: Entspannung im herkömmlichen Sinne ist so eine Thai-Massage nicht! Sie besteht aus passiven Yogapositionen zum Strecken und Dehnen sowie Druckpunktmassagen (Akupressur). Dabei arbeiten die Masseure mit Handballen, Daumen, Knien, Ellenbogen und Füßen – das tut manchmal ganz schön weh… Aber anschließend fühlt man sich dann auch richtig gut!

Ich wollte unbedingt ein Elefanten-Selfie und bin froh, dass ich diese (unechten!) Artgenossen gefunden habe, mit denen ich ohne schlechtes Gewissen in Ruhe posieren konnte 🙂

Reisetipps

VOR/BEI DER ANKUNFT
… in Ao Nang bzw. der Provinz Krabi sollte man sich gut merken bzw. vorher nachfragen, wo genau man aussteigt! In der Regel ist der Hoteltransfer vom „Hafen“ (es ist eher der Strand) übrigens inklusive. Also einfach sagen, zu welchem Hotel man möchte und schon wird man in einen der vielen Kleinbusse einsortiert.

ANFAHRT ZUM TIGER CAVE TEMPEL
Am schnellsten und unkompliziertesten erreicht man den Tiger Cave Tempel (auch Wat Tham Suea) mit einem gemieteten Roller (kostet ca. 200 Baht pro Tag). Den Weg schaut man sich am besten vorher grob auf einer Karte an. Irgendwann ist der Tempelberg dann allerdings auch schon ausgeschildert und gut sichtbar. Alternativ kann man auch mit dem Taxi hinfahren (deutlich teurer) oder den Bus nehmen (Fußweg einplanen). Ausreichend Wasser für die Tempelbergbesteigung einpacken!

Schreibe einen Kommentar