Ganz im Süden von Thailand liegt an der Ostküste eine unscheinbare Stadt: Surat Thani. Mit über 125.000 Einwohnern nicht gerade klein, aber eher weniger bekannt. Dort kann man eintauchen in das Alltagsleben der Thailänder, denn sie haben sich noch nicht so sehr auf den Tourismus eingestellt. Vieles ist bisher weitestgehend ursprünglich geblieben.
Und für viele Touristen ist Surat Thani nach wie vor nur ein zentraler Durchreise- und Umsteigeort, zum Beispiel, wenn es auf die beliebten Inseln Ko Samui, Ko Pha-ngan und Ko Tao weitergeht.
Die Stadt selbst ist tatsächlich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt: Flughafen, Bahnhof und Hafen befinden sich jeweils einige Kilometer außerhalb des Zentrums. Industriezweige wie Bergbau, Holzhandel und Fischerei bestimmen die örtliche Wirtschaft und auch für seine Kokosnuss-Plantagen mit trainierten Affen ist Surat Thani bekannt. Die wenigen Sehenswürdigkeiten locken allerdings nicht gerade zahlreiche Besucher an.
A3 Living
456/280, Aumper Rd., Soi 3 Talat,
Meung, 84000 Suratthani
Wir hatten ein großes, gemütliches Zimmer in dem modernen Hotel. Alles war sehr sauber, das Frühstück einfach, aber ausreichend. Das Stadtzentrum und der Nightmarket mit vielen tollen Essenständen ist nur 10 Minuten zu Fuß entfernt. Das Personal spricht teilweise nur ganz wenig Englisch, dennoch konnten wir z.B. einfach und unkompliziert ein Taxi zum Flughafen (350 Baht) bestellen.
Essen an Straßenständen und auf dem Nachtmarkt
Bei einem Besuch in Südostasien darf man keinesfalls einen Besuch der berühmten Nachtmärkte – die es in den meisten Städten gibt – versäumen! Dort kann man die leckersten Gerichte aber auch die verrücktesten kulinarischen Kuriositäten entdecken. Auch Surat Thani hat eine sehr belebte Schlemmermeile zu bieten, über die sich ein Spaziergang am Abend lohnt.
Auf dem typischen Nachtmarkt brodelt und brutzelt es an jedem der kleinen Stände. Man findet Fleischgerichte, Salat- und Gemüserollen, jede Menge Frittiertes, aber auch frisches Obst und süße Leckereien. Häufig herrscht zwar dichtes Gedränge zwischen den unzähligen Ständen, aber da ist dann auch für jeden etwas dabei. Und man weiß gar nicht, wo man anfangen soll sich durchzuprobieren!
Auch für das europäische Auge und den Gaumen Ungewohntes kann man schon mal entdecken: allerlei Insekten. Große und kleine, meistens knusprig gebraten oder frittiert. Probiert haben wir allerdings keine. Vielleicht beim nächsten Mal!
Es blinkt und glitzert in den Straßen, …
… grellbunte Beleuchtungen schmücken die Straßenränder und Stände. Die Thailänder jedenfalls finden es super und schlendern meist mit der ganzen Familie über den Nachtmarkt.
Einen buddhistischen Tempel im Detail erkunden
Der Glaube ist ein wichtiger Bestandteil der thailändischen Kultur. Rund 99,6 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als religionszugehörig. Vor allem der Buddhismus ist – in verschiedenen Ausprägungen – im Land weit verbreitet.
In Surat Thani haben wir ein paar schöne Tempelanlagen gesehen. Der Wat Tham Bucha befindet sich mitten in der Stadt und hat uns – kurz vorm Sonnenuntergang in besonders schönes Licht getaucht – sehr beeindruckt. Die einzelnen Elemente des Tempels werden daher im Folgenden kurz erläutert.
Auf das Gelände des Tempels führt in der Regel mindestens ein Tor, oft sind es auch mehrere, sodass der Tempel von vielen Seiten für Besucher zugänglich ist.
Ein Tempel selbst besteht niemals aus nur einem einzigen Bauwerk. Denn jedes einzelne Gebäude übernimmt eine ganz bestimmte Funktion. In der Haupthalle, die auch „Goldene Halle“ genannt wird, befindet sich immer das Hauptheiligtum des Tempels. Das kann zum Beispiel eine besondere Buddhastatue sein.
In der Lehrhalle versammeln sich die Mönche, um zu studieren, zu meditieren, Buddha anzurufen oder um Schriften zu rezitieren. Dort werden die „Gesetze Buddhas“ ausgelegt.
Die mehrstöckige und meistens dekorierte Pagode (ähnlich dem Stupa oder Chedi) dient der Aufbewahrung von Reliquien und heiligen Schriften. Sie ist nicht für Besucher zugänglich.
Ein weiteres Gebäude beherbergt ein Mönchsdormitorium. In diesem Fall sind diese Schlafräume des Wat Tham Bucha in einer Art „Baumhäusern“ untergebracht – das sieht ziemlich cool aus! Vor allem, wenn auf Leinen die bunten, orangenen Roben der Mönche trocknen.
Hinzu kommen weitere Gebäude auf dem Tempelgelände, unter anderem für Wirtschaftsräume und Speisesäle.
Mönche genießen in Thailand übrigens sehr hohes Ansehen. Üblicherweise erhalten sie regelmäßig Spenden und Gaben von der Bevölkerung. Heutzutage sind das nicht nur Geld und Lebensmittel, sondern auch schon mal moderne Technik (z.B. ein Handy).
Manchmal lohnt sich auch ein Blick in den Hinterhof: Zwei große Buddhas mit goldenen Gewändern entdeckt man im etwas versteckt zwischen zwei Häusern zugänglichen Tempel Wat Trai Thammaram.
Details in einer typisch thailändischen Stadt entdecken
Weitere Erkundungen der Stadt führten uns zur weißen Stadtsäule von Surat Thani, Lak Müang genannt. Diese ist in den meisten Provinzhauptstädten Thailands zu finden und meist in einem kleinen Schrein untergebracht. Dort wohnen – der buddhistischen Vorstellung nach – auch die Geister, die die Stadt beschützen. Demnach sind die Lak Müang stets hoch verehrt von den Stadtbewohnern.
Wir hatten offensichtlich gerade ein Fest verpasst, denn rund um den kleinen weißen Tempel war noch alles mit farbigen Flaggen geschmückt und einige dekorierte Fahrzeuge parkten in unmittelbarer Nähe – ziemlich schön!
Ein kurzer Zwischenstopp in Surat Thani lohnt sich also doch (alleine für den Nachtmarkt!) – und auch die Umgebung soll sehr schön sein.