Salar de Uyuni – Drei Tage voller Naturerlebnisse und kleiner Wunder

Vulkane, eine unendlich scheinende weiße Wüste, raues Klima, bunte Seen, dampfende Erdlöcher, klarster Sternenhimmel und hunderte Flamingos – kaum in Worte zu fassen und in Bildern zu zeigen sind die vielen wunderschönen Orte, die man im Salar de Uyuni zu sehen bekommt. Auch wenn die Salzwüste an sich oft als Highlight bezeichnet wird, gibt es doch rundherum noch so viel mehr zu entdecken!

Für uns kam daher nur eine Dreitagestour mit zwei Übernachtungen in Frage, die wir nach der Ankunft (aus La Paz) in Uyuni buchten. Wir haben rund 950 Kilometer in den drei Tagen zurückgelegt, dabei Höhenunterschiede von vielen hundert Metern überwunden und unzählige Eindrücke gesammelt.

Dieser Bericht ist daher ein bisschen anders, als die sonstigen Blogartikel, weil die ganzen Gedanken und Wahrnehmungen sich nur schwer sachlich zusammenfassen lassen. Kommt mit in eine der faszinierendsten Regionen dieser Erde. 

Tag 1 – Einen magischen Ort durchqueren

Um 11.00 Uhr geht es endlich los. Wir sind zu viert im Jeep, begleitet werden wir von unserem (spanischsprachigen) Guide Augustinus. Er ist Fahrer, Mechaniker und manchmal auch Koch in einem. Seit 18 Jahren fährt er Touristen durch und rund um den Salar de Uyuni. Und auch wenn sich in der Zeit viele Dinge geändert haben (mittlerweile gibt es fast überall fließendes Wasser und Strom, wenigstens für ein paar Stunden am Tag), ist selbst für ihn die Natur wohl immer noch ein Erlebnis. Kaum zu erahnen, wie schön die Landschaften sein müssen, die da in den kommenden drei Tagen auf uns warten!

Der erste Stopp des heutigen Tages liegt nur wenige Kilometer außerhalb von Uyuni: El Cementerio de Trenes (Zugfriedhof). Hier vegetieren zahlreiche Dampflokomotiven tatsächlich wie auf einem Friedhof, um den sich niemand richtig kümmert, vor sich hin und erzählen von einer besseren Vergangenheit der Region. Uyuni war einst der wichtigste Bahnhof im Gleissystem Boliviens und die größte Werkstatt für Züge. Britische Ingenieure bauten die Strecke zwischen 1888 und 1892 bis zur pazifischen Küste aus, um die Mineralien aus den nahegelegenen Anden zu den Häfen zu transportieren.

Doch in den 1940er Jahren brach die Minenindustrie zusammen und viele der dadurch nicht mehr benötigten Züge wurden einfach außerhalb der Stadt deponiert. Mit der Zeit gerieten sie mehr und mehr in Vergessenheit. Ihre Karosserien sind rostig und vom salzigen Wind, der ständig über Uyuni hinwegweht, zerfressen. Ungeschützt wurden sicher auch viele Teile über die Jahre hinweg entwendet.

Heute starten hier die Touren Richtung Salar de Uyuni und die Touristen ­– darunter selbstverständlich auch wir – unternehmen abenteuerliche Kletterpartien auf die alten Lokomotiven, um ganz besondere Fotos zu knipsen. Und Spaß macht die Motivsuche auch!

Colchani ist unser nächster Halt. Die Ortschaft liegt am östlichen Ufer des Salzsees und ein wichtiges Zentrum der Salzgewinnung in der Region. An einigen Verkaufsständen kann man Souvenirs aus Salz und kleine Miniaturdinosaurier für witziges Fotos kaufen. Alles viel zu teuer und das meiste davon ist auch gar nicht mal so schön. Aber irgendwie verrückt, dass das Produkt „Salz“ hier das Leben ganzer Dörfer bestimmt…

Dann ist es endlich so weit: wir fahren weiter Richtung Salzsee und befinden uns plötzlich schon mitten drin in der Salzwüste. Die Landschaft auf rund 3.650 Metern sieht aus wie nicht von dieser Welt. Weiß wohin das Auge reicht und darüber ein leuchtendblauer Himmel!

Mit 12.000 Quadratkilometern ist der Salar de Uyuni der größte Salzsee der Welt. Der Paläosees Tauca, der hier vor Jahrmillionen gewesen ist, entstand aus Meerwasser durch die Verschiebung der tektonischen Platten, bei der auch die tausende Kilometer langen und teilweise auch ebenso hohen Gebirgszüge der Anden entstanden sind. Die Salzkruste selbst bildete sich vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Sees.

Aus großen Löchern sprudelt es verheißungsvoll, hier wird das Wasser immer noch aus der Tiefe des ehemaligen Sees emporgedrückt. Man muss sich das so vorstellen: Die gesamte Salzfläche (bis zu 30 Meter dick) schwebt quasi auf einem reichen Salzsee, dessen kleine Flüsse die Kristalle durch das Wasser an den Rissen in der Kruste nach oben befördert. Auch wenn man hier also viele Meter festen Boden unter sich hat, ist dieser dennoch auf gewisse Weise aktiv. Und wie tief der See ist, weiß bis heute niemand so genau.

Ein paar Kilometer dürfen wir mittags selbst über die weiße Ebene radeln. Die Sonne spiegelt sich stark wieder auf der Fläche. Dimensionen lassen sich hier kaum erfassen.

Lange Reihen von Salzpyramiden zeugen vom Abbau des „weißen Goldes“. In Handarbeit wird hier Speisesalz hergestellt. 25.000 Tonnen werden schätzungsweise jedes Jahr gewonnen und abtransportiert. Man geht davon aus, dass die gesamte Salzmenge des Salar de Uyuni bei ungefähr zehn Milliarden Tonnen liegt.

Ein Mittagessen mitten in der Salzwüste erlebt sicher auch nicht jeder. Auch im Nachhinein noch eine ziemlich verrückte Vorstellung. Unser Guide Augustinus hat es jedenfalls für uns aus Uyuni mitgebracht, seine Töchter haben Alpakafleisch gebraten und sogar Eiscreme zum Nachtisch vorbereitet ­– que rico!

Am Nachmittag erreichen wir zunächst ein ehemaliges Salzhotel, neben dem in bunten Farben viele Flaggen der Welt wehen. Nur die deutsche fehlt. Hätten wir das gewusst, wäre sicher eine in unserem Reisegepäck gewesen. Hoffentlich bringt einer der zukünftigen Besucher bald eine mit.

Augustinus gibt uns danach ausreichend Zeit, uns an den typischen perspektivischen Bildern zu versuchen, für die der Salar de Uyuni so berühmt ist. Aber erst nach zahlreichen Versuchen haben wir es einigermaßen hinbekommen. Gar nicht so einfach…

Leider waren wir nicht zur, sondern kurz vor der Regenzeit unterwegs. Daher gab es auf der Salzfläche noch keine Wasserspiegel, die das Ganze zu einem noch spektakuläreren visuellen Erlebnis machen. Denn wenn die Salzkruste während der Regenzeit (etwa Dezember bis Mai) an vielen Stellen von Wasser bedeckt ist, wird man oft Zeuge eines unwirklich schönen Spektakels aus Wolkenspiegelungen. Da es aber bis zu mehrere Dezimeter sein können, sind viele Stellen des Salzsees dann auch unpassierbar. Also alles gut so, wie es ist.

Mitten auf dem See, etwa 80 Kilometer von Uyuni entfernt, liegt die Insel Incahuasi, aufgrund ihrer von oben betrachteten Form auch bekannt als Isla del Pescado (Fischinsel). Sie ist von Weitem eine ebenso surreale Erscheinung, wie die vielen kleinen Berge, die am Horizont zu schweben scheinen. Natürlich ist das nur eine optische Täuschung. Aber die Insel aus Vulkangestein ist real und komplett bewachsen mit riesigen Säulenkakteen.

Die meterhohen Pflanzen sind bereits Jahrhunderte, einige sogar Jahrtausende alt. Denn diese Kakteenart wächst (hier auf 4.000 Metern) nur einen bis wenige Zentimeter pro Jahr. Kaum vorstellbar, was sie für Geschichten erzählen könnten. Vermutlich würden sie berichten von den Inka, die auf halbem Weg eine Rast einlegten, um am nächsten Tag die Wüste vollständig zu durchqueren. In Quechua bedeutet ihr Name Incahuasi daher so viel wie „Haus des Inka“.

Der vorletzte Stopp des Tages ist eine riesige Höhle aus Korallengestein. Denn die Region, die nun knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, war ja einmal selbst der Meeresspiegel. Daher findet man hier nicht nur Inseln aus Vulkangestein, sondern auch viele versteinerte Korallen. Nur auf diesen kleinen Inseln übrigens gibt es Leben im Salar de Uyuni. Die Seefläche selbst beheimatet keine Art von Lebewesen.

Und eh man sich versieht bricht die Dunkelheit über den Salar de Uyuni hinein – wie schnell der Tag vergangen ist! Augustinus wählt einen guten Ort, um den Sonnenuntergang über dem Salzsee zu sehen. Wir sind ganz alleine, keine anderen Jeeps um uns herum.

In allen erdenklichen Farben färbt sich in den folgenden Minuten der Himmel. Immer wieder ist die Zusammensetzung anders, die Farben verändern sich von hellen in dunklere Töne. Rotorange geht weit hinten die Sonne unter. Ein faszinierendes Spektakel und so schön, wie es wohl an nur wenigen anderen Orten zu erleben ist – man kann sich kaum satt sehen!

… und auch zum Abschluss des Tages weiß Augustinus genau, was man für lustige Bilder machen kann. Ein paar  Momente verweilen wir noch in der Salzwüste, dann geht es Richtung Nachtlager. Müde von den vielen Eindrücken des Tages fallen wir nach einem leckeren Abendessen ins Bett.

Tag 2 – Fantastische Landschaften genießen

Am nächsten Morgen geht es nach einem schnellen Frühstück in aller Frühe weiter Richtung chilenische Grenze, in noch abgelegener Teile des Landes. An diesem zweiten Tag erwarteten uns farbige Hochlandseen, die von hunderten Flamingos bevölkert sind, sowie einzigartige Naturphänomene: Wüsten, Vulkanen und bizarre Felsformationen.

Nachdem wir schon ihre wildlebenden Verwandten, die Vicuñas, gesichtet haben, laufen uns einige Llamas über den Weg. Und da wo die hinwollen, gibt es noch mehr!

Die bunten, sehr eleganten Tiere sind ein wichtiger Fell- und Fleischlieferant für die hiesige Bevölkerung. Außerdem werden ihr Leder und sogar ihr Kot weiterverarbeitet. Meist laufen die Herden frei in ihrem Revier herum, gekennzeichnet mit bunten Bändchen an den Ohren.

Die erste außergewöhnliche Landschaft lässt auch nicht lange auf sich warten. Die Soldados (Soldaten) genannten Versteinerungen sind ebenfalls ein Korallenriff. Durch Wind und Wetter entstanden die alle in eine Richtung zeigenden Felsen und wirken nun immer noch wie ein stürmisches Meer.

Weiter geht es in eine etwas kleinere Salzwüste. Auch hier führt die Zugstrecke durch, denn es werden in der Gegend immer noch verschiedenste Mineralien abgebaut. Aber nur ein paar Mal in der Woche fährt noch eine Lokomotive vorbei. Auf den Gleisen zu balancieren ist daher völlig ungefährlich.

In der trockenen Umgebung des Desierto de Chiguana sieht man kaum noch Bäume, dafür kleine Büsche und in der Ferne die Vulkan- und Hügelketten, die die Grenze zu Chile markieren. Die Giganten sind zum größten Teil erloschen, einige von ihnen aber auch bis heute aktiv.

Der 5.870 Meter hohe Volcano Ollague (Ollangüe Vulkan) zum Beispiel stößt noch regelmäßig Dampfwolken aus sogenannten Fumarolen (Dampfaustrittsstellen) aus. Unterhalb des Gipfels wurde bis 1976 Schwefel abgebaut, daher führt noch immer eine Straße recht weit hinauf.

An seinem Fuße breitet sich ein scharfkantig geformtes Gebiet aus rötlichem Lavagestein aus. Dazwischen wächst die wohl ungewöhnlichste unter den hier heimischen Pflanzen: die langsam wüchsige Yareta (auch Llareta). Sie ist in Höhen über 4.000 Metern zu finden. Die immergrüne Pflanze wuchert wie eine Koralle als hügeliges, aber hartes Polster, das eine Ausdehnung von bis zu 30 Quadratmetern haben kann.

Yareta – eine ziemlich verrückte Pflanze, die zwar weich aussieht, es aber nicht ist. Ihre Oberfläche klebt etwas.

Weiter geht es durch die unebene Landschaft. In allen Richtungen sieht man gelbe Büsche, die wie kleine Flammen aus dem sandigen Wüstenboden wachsen. Sie trotzen dem rauen Klima in der Höhe hartnäckig und bieten den Vicuñas Futter.

Die Felsen geben ganz plötzlich den Blick frei auf eine bunte Wasserfläche, an deren Rändern tausende Flamingos im Wasser stehen. Zunächst sind sie nur viele kleine Punkte, werden aber immer erkennbarer.

Die Laguna Hedionda ist bekannt für ihre Vorkommen an weißen und rosanen Flamingos, die sich vor dem perfekten Panorama einer Bergkette tummeln. Sie ziehen ihre schwarzen Schnäbel geduldig durchs Wasser, immer auf der Suche nach essbarem Plankton und Algen (das nennt man auch „gründeln“). Davon lassen sie sich auch die Annäherungsversuche und Kameras der begeisterten Touristen nicht wirklich stören.

Weiter geht es zur nicht weniger beeindruckenden Laguna Capina. Auch hier sieht man Scharen von Flamingos durch das flache Wasser am Ufer staksen. Manchmal bilden sich kleine Windhosen, die rasch über den Sand und die Seefläche hinweg ziehen und so bald verschwinden, wie sie gekommen sind.

An den Rändern und an der Wasseroberfläche der Lagunen sammelt sich das weiße Mineral Borax und verleiht ihnen ein ganz besonderes Aussehen. Wir haben ein bisschen Zeit, den Ausblick zu genießen, da Augustinus hier unser Mittagsmenü auftischt. Frisch gestärkt sind wir bereit für die Eindrücke des restlichen Tages.

Nicht nur Vicuñas leben in der Region frei, sondern auch einige andere besondere Tierarten. So sieht man ab und an einen oder sogar mehrere Emus über die weite Ebene flitzen.

Zwischen den Felsen eines engen Tals, durch das wir kurz drauf fahren, kann man so einiges entdecken. Zahlreiche Viscachas leben in den Grasländern des südlichen Südamerikas – so auch hier. Sie sehen aus wie eine lustige Mischung aus Hase und Chinchilla, zu dessen Familie die graubraune Nagetiertierart tatsächlich auch gehört. Die possierlichen Tiere sind an Touristen gewöhnt und fressen einem nach anfänglicher Skepsis quasi aus der Hand.

Ein weitaus weniger häufiger Anblick ist allerdings das Tier, dass uns danach über den Weg läuft: ein kleiner, neugieriger Andenfuchs. Eigentlich ist er aber weder ein richtiger Fuchs noch ein Schakal, sondern der zweitgrößte Wildhund Südamerikas. 

Dem engen Canyon folgend erreichen wir schließlich die Siloli-Wüste mit dem bekannten Arbol de Piedra (Baum aus Stein). Die markante, etwa 7 Meter hohe Felsformation befindet sich am Rande einer Ansammlung von besonderen Gebilden aus Vulkangestein. Diese werden – je nach Können – von zahlreichen Touristengrüppchen beklettert und als Fotomotiv genutzt.

Kurz darauf passieren wir die (offizielle) Grenze zum Naturschutzgebiet Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa. Dieses erstreckt sich auf einer Fläche von 7.147 Quadratkilometern und liegt im Durchschnitt 4.000 Meter hoch über dem Meeresspiegel. Das trockene Klima im Winter und die feuchten Sommermonate führt zu extremen Bedingungen, in denen sich aber dennoch rund 80 Vogelarten, einige Säugetiere sowie mindestens 190 Pflanzenarten angesiedelt haben. Die wenigen Menschen der kleinen Siedlungen im Park leben vom Tourismus, dem Abbau der vorhandenen Mineralien und der Lamahaltung.

Inmitten der kargen Gebirgslandschaft erblickt man schließlich die überwältigende, rot gefärbte Laguna Colorada (bunte Lagune). Tausende Flamingos stehen auch hier im Uferwasser – ein unglaublicher Anblick!

In der Lagune sammelte sich der Legende nach angeblich das Blut der bolivianischen Kriegshelden, die im Krieg gegen Chile gefallen sind. Die auffällige rote Färbung könnte allerdings auch einfach durch die in der Lagune enthaltenen Algen und dem hohen Mineralstoffgehalt im Wasser entstehen.

Der See ist für seine großen Bestände von Flamingos der drei Arten Chileflamingo (in Südamerika weit verbreitet), Anden- oder Gelbfußflamingo (gut zu erkennen an dem charakteristischen schwarzen Dreieck seines Schwanzgefieders) und Jamesflamingo (eine sehr kleine Flamingoart) bekannt. Zum Teil kommen sie nur noch hier in Südamerika vor. Die schöne rosane Farbe des Gefieders (die in der Balzzeit am stärksten ist) verdanken die Flamingos übrigens den roten Kieselalgen und kleinen Krebsen, die sie mit ihren Schnäbeln aus dem Wasser filtern.

Das letzte Highlight des Tages und der mit fast 5.000 Metern höchstgelegenste Punkt unserer Reise sind die Geysire des Geothermalgebietes Sol de Mañana (Morgensonne). Bereits von Weitem sieht und riecht man die Schwefeldämpfe, die einfach aus der Erde emporzusteigen scheinen.

Überall dampft und zischt es aus den kleinen und großen Löchern. In einigen blubbert sogar grauer Lavaschlamm. Denn unter uns, in etwa 2.000 Metern Tiefe, gibt es eine Magmakammer, die die 100 bis 300°C heißen Schwefellöcher speist.

Legt man eine Hand auf die Erde (am besten nicht zu nah an den Wasserdampflöchern), merkt man, wie warm diese an der Oberfläche ist und was für eine unheimlich Hitze tief unten herrschen muss.

Im Dampf der Geysire kann man nicht zu lange stehen... Es stinkt!

Nach dem Abendessen wartet noch ein kleines „Schmankerl“ vor dem Schlafengehen auf uns: ein Bad (und ein Glas Rotwein) in den angenehm warmen Thermalquellen von Polques. Leider lässt der Sternenhimmel uns ein bisschen im Stich, da er die meiste Zeit eher wolkenverhangen ist. Gut aufgewärmt kriechen wir jedenfalls in unsere Betten.

Ein wunderbarer Blick (von Polques aus) auf die Lagune im Salar de Chaviri.

Tag 3 – Kontrastreiche Vegetationszonen bestaunen

Für das Frühstück an diesem Morgen ist (nach einer doch ziemlich frischen Nacht) etwas mehr Zeit. Es gibt sogar Pfannkuchen und Cornflakes mit Joghurt. Ein guter Start für einen ziemlich langen Tag im Auto.

Das spannendste heute sind definitiv die vielen verschiedenen Vegetationszonen, die vor dem Jeepfenster vorbeiziehen und sich immer wieder ganz abrupt verändern.

Einige Steine liegen mitten im Nirgendwo des Desierto de Dalí, als hätte sie jemand nach Belieben dort platziert.

Unser erster Stopp ist das Desierto de Dalí, eine wüstenartige Landschaft, deren Farben wie die surrealistischen Bilder des spanischen Künstlers Salvador Dalí miteinander verschmelzen. Angeblich. Wir haben uns die Bilder noch einmal nachgeschaut und stimmen zu – mit viel Fantasie zumindest.

Nach fast einer Stunde Fahrt liegt vor uns die Laguna Verde (grüne Lagune) am Fuße des inaktiven Vulkans Licancabur. Dieser überragt mit seinen beeindruckenden 5.916 Metern Höhe die extrem trockene Atacamawüste. Ihre besondere Färbung „verdankt“ die grüne Lagune dem hohen Mineralienanteil (Magnesium und Calciumcarbonat, aber auch giftiges Blei und Arsen) im Wasser. Je nach Windstärke und -richtung werden diese aufgewirbelt und die Lagune nimmt eine starke, türkisgrüne Farbe an. Der Mineralgehalt sorgt aber auch dafür, dass es hier leider keine Flamingos gibt.

Diese siedeln in der angrenzenden Laguna Blanca (weiße Lagune). Mineralieneinschwemmungen erzeugen die weiße Färbung, die dem See seinen Namen gab. 

Laguna Verde:Hinter dem See liegen die Berge und werfen beeindruckende Spiegelungen aufs Wasser.

Das absolute Highlight des Tages ist der nächste Stopp: Der Ort ist bekannt als Laguna Negra (schwarze Lagune). Dieses schöne Fleckchen Erde wird hauptsächlich von Llamas in allen Farben und Größen bevölkert, die in aller Seelenruhe zwischen den aus Lava geformten rötlichen Felsketten auf weichen grünen Hügel grasen. Kleine Bäche durchziehen das gesamte Gebiet. Uns kommt es vor wie ein kleines Paradies!

Auch wenn Augustinus geduldig ist, müssen wir doch viel zu schnell weiter. Aber einige Stunden Fahrt zurück nach Uyuni liegen eben noch vor uns.

Wir machen einen letzten Halt. Schon von weitem kann man aus den roten Felsen, die so einsam mitten in der Wüste stehen, ein paar Konturen erkennen. Schaut man sich die Formationen näher an, lassen sich Bäume, Schiffe, Tiere und Gesichter im Stein erahnen.

Neben Pflanzen, die mehr wie Felsen wirken (Yareta), gibt es auch viele Felsen, die an Tiere oder Figuren erinnern.

Mehrere Stunden Fahrt, die letzten davon über eine fast schnurgerade Straße, führen uns zurück nach Uyuni. Zeit, um den eigenen Gedanken nachzuhängen und die vielen wunderschönen und einzigartigen Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten. Schon jetzt verwischen die Grenzen zwischen vorgestern, gestern und heute.

Vielen Dank, Augustinus, für diese tolle Tour in dieser beeindruckenden, einzigartigen Landschaft!

5 Kommentare bei „Salar de Uyuni – Drei Tage voller Naturerlebnisse und kleiner Wunder“

  1. Auch ich schließe mich dem Dank an Augustinus an und danke euch nicht minder, dass ihr mich mitgenommen habt auf diesen Ausflug, der aufgrund der beeindruckenden Bilder und emotionalen Texte fast ehrfürchtig macht – was hat unsere gute Mutter Erde doch alles zu bieten!! Und euch wünsche ich noch ganz viele dieser “Gänsehaut-Erlebnisse” auf eurer Reise!! Möget ihr noch viele Reiseführer finden, die euch ihr Land auf diese Weise näher bringen und euch wieder sicher an die Ausgangsorte zurückbringen. Muchos besos……..y espero que el próximo viaje 😉 !!!!

  2. Ihr Lieben, habt Dank, das wir daran teilnehmen dürfen. Sowas herrliches und wir dürfen mitkommen. Einfach wunderschön und die tollen Fotos. Super gemacht.

  3. Das unter solchen Bedingungen überhaupt Tiere leben können ist schon Wahnsinn. Die vielen Flamingos, klasse

  4. Großartige Eindrücke, die Bilder sind super:)
    LG, Monique

    1. Dankeschön! 🙂 Wir denken immer noch sehr gerne an diese drei tollen Tage zurück – und würden jederzeit wieder hin fahren… Viele Grüße!

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