Picton – Tor zur Südinsel

Das kleine, gemütliche Hafenstädtchen Picton liegt mitten im wunderschönen Queen Charlotte Sound, eingerahmt von malerischen grünen Hügeln. Viele der umliegenden Buchten sind unbewohnt, nur in einigen wenigen stehen Ferienhäuser oder einsame Ressorts mit Traumblick.

Ursprünglich hieß Picton einmal Waitohi. Doch der Name, den die Māori dem Gebiet gaben, als sie es um 1500 besiedelten, ist längst vergessen. Die Kleinstadt Picton (nur rund 3.000 Einwohner) wurde im Jahr 1815 von den Engländern nach General Thomas Picton benannt, der im gleichen Jahr in der Schlacht von Waterloo gefallen war.

Mit der Besiedlung durch die Māori jedoch begann die maritime Geschichte des heutigen Picton. Es war lebendiger Hafen, Goldgräberstadt, Anlegeplatz für Weltentdecker, Walfang- und Fischereihafen und ist mittlerweile eine wichtige Touristendestination auf der Südinsel.

Die Stadt dient als Anlegehafen für die Fähre aus und nach Wellington. Die oft raue und stürmische See der Cook Strait (Cookstraße) verbindet die Nordinsel mit der Südinsel. Ihren Namen verdankt die Meeresenge Captain James Cook, der in den 1770er Jahren einige Male an der sogenannten Ship Cove an Land ging, um dort sein Schiff, die Endeavour, neu zu beladen und reparieren zu lassen. So wurde der Ort zu einem ganz besonderen für ihn.

In Picton befindet sich die Endstation des South Island Main Trunk Railway. Das Schienennetz erstreckt sich über die gesamte Südinsel. Witziger Weise setzt sich auch der New Zealand State Highway 1 der Nordinsel von Picton aus nach Süden fort. Somit durchquert er beide Inseln, getrennt von einigen Kilometern Wasser.

Einen Hafenspaziergang machen

Pictons Hafen liegt geschützt in einer langen Bucht. Rundherum entwickelte sich die Stadt, die zwischen Fähranleger und Bootsanleger eine hübsche kleine Promenade am Wasser hat.

Im Hafen liegt der Dreimaster Edwin Fox, das weltweit älteste Handelsschiff. Das kleine National Whale Centre (der Eintritt ist kostenlos) bietet Informationen zur Geschichte des Walfangs und das Picton Museum soll ebenfalls einen Besuch wert sein.

Auf der Wellington Street sollte man sich eine Portion leckere Fish´n´Chips (meistens gibt es verschiedene Fischsorten im Angebot) holen und diese mit Blick auf den Hafen genießen.

Sich eine tolle Aussicht erlaufen

Rund um Picton und den Queen Charlotte Sound gibt es zahlreiche Wanderrouten. Viele davon mehrtägige Touren entlang der grünen Hügelketten mit großartigen Aussichten auf die Buchten. Doch auch kurze Spaziergänge lohnen sich, um etwas von der schönen Natur rund um die Stadt zu erkunden. 

Eine kurze Wanderung (etwa 1 Stunde, hin und zurück) führt vom Hafen (Marina) aus am Shelley Beach vorbei bis hinunter zu Bob´s Bay. Die Strecke ist einfach, man sollte sich nur etwas Wasser mitnehmen und immer wieder zwischen den Bäumen den Ausblick auf Picton Habour genießen.

Am Stadtrand startet der Tirohanga Walkway, der nach etwas mehr als einer Stunde ebenfalls wieder am Hafen auskommt. Wir sind im Esson´s Valley bei zwei freundlichen Lamas (ja, wir haben uns auch gewundert) losgelaufen und haben uns eine Weile den doch recht steilen Anstieg hochgekämpft.

Bis zum Aussichtspunkt (Lookout, auf halber Strecke) benötigt man ca. 40 Minuten. Die Aussicht zwischendurch und vor allem von oben auf die gesamte Stadt ist fantastisch und den Auf- und Abstieg definitiv wert.

Durch ein wassergefülltes Tal fahren

Der viele Kilometer lange Queen Charlotte Sound ist eigentlich ein versunkenes Tal, von dem heute nur noch die obersten Spitzen aus dem Wasser gucken. Er ist der östlichste der größeren Meeresarme der Marlborough Sounds, einem ausgedehnten Netzwerk von Wasserwegen und Halbinseln an der nordöstlichen Spitze der Südinsel Neuseelands. Benannt wurde der Queen Charlotte Sound von Captain Cook nach der Frau seines damaligen Königs.

Die Gegend ist mit ihren Stränden und saftig grünen Buschlandschaften ein Küstenparadies für heimische Vögel (u.a. Kormorane, Pinguine und Kiwis), verschiedene Delfinarten, Orcas, Robben, Rochen und vielen mehr.

Es gibt viele Wege, den Queen Charlotte Sound und die weiten Marlborough Sounds zu erkunden. Einer der schönsten ist wohl eine Beobachtungstour mit dem Boot.

Manchmal sichtet man auch einen der Meeresbewohner beim Sonnenbaden.

Je nachdem, was man gebucht hat, fährt man einige Stunden durch die vielen Buchten und an den kleinen grünen Inseln des Sounds vorbei und bekommt dabei allerlei Infos zu den dort lebenden Tieren.

Insgesamt leben fünf Delfinarten in den Marlborough Sounds, darunter der sehr seltene Hector´s Doplhin, von dem es nur noch 7.000 Exemplare geben soll. Wir konnten gleich zwei Delfingruppen in verschiedenen Buchten beobachten. Wunderschöne Tiere!

Im Queen Charlotte Sound gibt es auch einige Fischfarmen in denen vor allem Lachs, aber auch Miesmuscheln und Langusten gezüchtet werden. Die meisten sind gut zu erkennen an den großen Möwenschwärmen, die darüber ihre Kreise ziehen.

Reisetipps

Gemütlich und familiär wohnt man im Sequoia Lodge Backpackers. Unser absolutes Highlight – neben den einfachen, sauberen Zimmern und Bädern sowie Aufenthaltsbereichen draußen und drinnen – war der free chocolate pudding, den es jeden Abend gab. Dazu eine Kugel leckeres Vanilleeis, göttlich! Ansonsten liegt diese Unterkunft mitten in der Stadt, aber sehr ruhig am Nelson Square. Von dort aus sind es etwa 10 Minuten zu Fuß bis zum Hafen. Von der Fähre gibt es einen kostenlosen Pick-Up-Service, man muss sein Gepäck also nicht durch Picton tragen.

Wildlife Cruise / Dolphin Swimming
Es gibt nur einen Anbieter, der überhaupt eine Dolphin Swimming Tour anbieten darf. Bei E-Ko Tours steht daher der Schutz der Tiere im Vordergrund. Werden nur geschützte Arten gesichtet (so war es leider bei uns der Fall), darf man gar nicht erst ins Wasser. Auf unserer Tour haben wir mehrmals Gruppen von Hector Delfinen gesehen, die gespielt haben und sehr nah am Boot vorbeigeschwommen sind. Die Crew war während der gesamten Tour und Delfinsuche sehr motiviert und hilfsbereit. E-Ko Tours bieten auch noch eine Reihe anderer Touren an.

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