Melbourne – Lebenswerte Großstadt

Zentrumsnahe Grünflächen, ein breites Kulturangebot, mehrere Museen, acht Universitäten, viele Bars, Restaurants und Cafés. Nicht umsonst rangiert Melbourne, die sogenannte „Garden City“ (Gartenstadt), laut der englischen Zeitschrift „The Economist“ seit Jahren auf den obersten Plätzen der lebenswertesten Städte der Welt. Und das, obwohl sie mit über 4 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt auf dem australischen Kontinent und flächenmäßig betrachtet fast doppelt so groß wie Berlin ist.

Auch wir haben uns in der charmanten Stadt, in der man sich trotz ihrer Weitläufigkeit nicht verliert, direkt wohlgefühlt. Vor allem in den verschiedenen Stadtvierteln Melbournes zeigt sich die multikulturelle Vielfalt der Melburnians, wie die Einwohner auch genannt werden. Ein Drittel von ihnen spricht neben Englisch mindestens eine weitere Sprache zu Hause. Meist ist es Chinesisch, gefolgt von Griechisch, Italienisch und Vietnamesisch. Immigrationswellen, die bis heute hohe Zuwanderungsrate und viele internationale Studenten machen die Stadt ist seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert zu einem Schmelztiegel der Kulturen.

Typisch für Melbourne ist wohl auch das mitunter etwas launische Wetter. Man soll, so sagt man zumindest, manchmal vier Jahreszeiten an nur einem einzigen Tag erleben können. Wir haben tatsächlich Sonnenbrille und Regenjacke (aber nur kurz) gebraucht.

Schmale Gassen und Passagen entdecken

Melbourne ist berühmt für seine vielen Laneways (kleine Gassen), die sich wie ein Netz durch manche Häuserblocks des CBD ziehen. Manche Eingänge sind kaum als solche zu erkennen, in anderen Gassen haben sich zahlreiche gemütliche Cafés und hippe Läden angesiedelt. Betritt man sie, taucht man ein in eine ganz eigene kleine Welt.

Da ist beispielsweise die bekannte Hosier Lane, unmittelbar gegenüber des Federation Square, die man von sich aus sicher nie betreten würde. Doch ihre bunt bemalten Wände locken nicht nur Sprayer und Graffiti-Künstler an, sondern auch zahlreiche Besucher. Alles ist komplett bedeckt mit grellen Bildern und frechen Sprüchen. Die Gasse verändert sich ständig (vor allem nachts) und bietet immer wieder ein tolles Fotomotiv.

Selbst die Müllcontainer werden in der Hosier Lane Teil des Gesamtkunstwerkes.

Doch die Hosier Lane ist nur ein kleiner Teil der Street Art Kultur Melbournes. Auf Hauswänden und Mauern, in anderen Gassen und Sträßchen, können Graffitis, von denen einige regelrechte Kunstwerke sind, entdeckt werden.

Und die Street Art (Straßenkunst) ist nicht das einzige, was die vielen Laneways so interessant macht. Nicht verpassen darf man die kleine Gasse namens Centre Way oder Centre Place. Dicht an dicht tummeln sich hier Bars, Imbisse und – vor allem mittags und in den Abendstunden – Menschen. Die Auswahl an Essen und Getränken ist umfangreich. Denn auch kulinarisch ist Melbourne eine multikulturelle Metropole. In Chinatown bekommt man chinesische Leckereien, es gibt zahlreiche griechische Restaurants und viele kleine Cafés und hole in the wall Restaurants (kleines Lokal, meistens nur mit einigen Sitzplätzen draußen), die internationale Spezialitäten aus aller Welt anbieten.

Vom Centre Way gelangt man in die historische Passage The Block Arcade. Sie wurde zwischen 1891 und 1893 vom Architekten David C. Askew errichet, der sich für das Design von der Shoppinggalerie Galleria Vittorio Emanuele in Mailand inspirieren ließ. Bemerkenswert sind die reichen viktorianischen Verzierungen im Inneren, auf die sich ein Blick lohnt.

Aix Cafe
24 Centre Place

Im Central Place kann man sich wirklich nur schwer für eines der kleinen, schnuckeligen Cafés entscheiden, um dort einen Mittagssnack zu essen. Im wirklich winzigen, versteckt in einer Ecke liegenden Aix haben wir sehr leckere Sandwiches gegessen und der Service war aufmerksam. Es gibt auch Crepes (die sollen ebenfalls lecker sein!) und Frühstück im Angebot. 

Das Zentrum der Stadt erkunden

Das CBD (Central Business District) von Melbourne lässt sich bequem zu Fuß entdecken. Für weitere Strecken nimmt man das Rad oder die öffentlichen Verkehrsmittel (Tram & Bus). Mit einer Länge von 238 Kilometern ist das Straßenbahnnetz Melbournes nämlich das umfangreichste der Welt.

Der Federation Square ist ­– vor allem im Sommer – DER Treffpunkt in Melbourne. Ob Public Viewing, Festivals oder andere Veranstaltungen, fast jedes Wochenende ist dort etwas los. Der Platz wurde 2002 eröffnet und vier Jahre später durch eine Öffnung zum Fluss erweitert, die sogenannte Federation Wharf. Die auffällig kantige Architektur einiger Gebäude auf dem Platz prägt seinen besonderen Charakter als moderner Stadtmittelpunkt. Vom Platz aus blickt man direkt auf den historischen Kontrast und ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt: die neugotische St. Paul´s Cathedral, die auch Sitz des anglikanischen Erzbischofs von Melbourne ist.

Das über einen eckigen Glasbau auf dem Platz zugängliche Melbourne Visitor Centre (Besucherzentrum) bietet unterirdisch ausreichend Platz für alle Informationen rund um die Stadt und die Möglichkeit, Tickets für Veranstaltungen und Touren zu buchen.

An dem Verkehrsknotenpunkt Federation Square steht noch ein weiteres ikonisches Gebäude Melbournes, die Flinders Street Station. Mit ihrem charakteristischen Kuppelbau von 1910 und den Uhren über dem Haupteingang, die die Abfahrtszeiten der nächsten Züge anzeigen, gehört das Gebäude zu einem der meistfotografierten der Stadt.

Queen Victoria Women’s Centre
Swanson Street / Lonsdale Street
www.qv.com.au

Eine gute Adresse für einen Snack zwischendurch ist der Foodcourt des QV (Queen Victoria Women’s Centre). Dort bekommt man nicht nur Backwaren in großer Auswahl – wie bei Breadtop – sondern auch frische Smoothies, warme Gerichte und was der Magen sonst noch so begehrt.

Spannende Stunden im Museum verbringen

Die Kunst- und Kulturszene Melbournes ist sehr lebendig und reich. In der Stadt findet man alles, von traditionellen Aborigine-Werken bis hin zu modernem Produktdesign. Eine Tour durch die verschiedenen Museen der Stadt lohnt sich, denn viele von ihnen sind sogar kostenfrei zu besuchen (weiter unten mehr dazu).

Mitten in den Carlton Gardens, nördlich des CBD, steht das Melbourne Museum. In den im Jahr 2000 eröffneten Ausstellungräumen sind auf rund 80.000 Quadratmetern über 16 Millionen Exponate zu sehen. Viele davon in der 30 Meter hohen Forrest Gallery, die den Ursprüngen als Naturkundemuseum (gegründet 1854) alle Ehre macht. Denn dort sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ausgestellt, darunter auch einige bereits verstorbene Arten.

Insgesamt bietet das Museum sieben Hauptausstellungsflächen, eine Galerie speziell für Kinder und eine temporäre Fläche für wechselnde Ausstellungen. Mehr über die Geschichte der Aborigines im Bundestaat Victoria erfährt man z. B. in der Ausstellung First Peoples, die Teil des integrierten Bunjilaka Aboriginal Cultural Centre ist. Viele Sammlungen sind interaktiv gestaltet und vor allem im Discovery Center ist Anfassen und Mitmachen erwünscht.

Direkt gegenüber befindet sich das Royal Exhibition Building. Das Ausstellungsgebäude im viktorianischen Stil wurde anlässlich der Melbourne International Exhibition 1880/1881 errichtet. Seit 2004 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Melbourne Museum
11 Nicholson St
www.museumvictoria.com.au/melbournemuseum

täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
Der Eintritt kostet für Erwachsene AU$14.00, ist aber für Kinder unter 16 Jahren, Studenten und Senioren frei.

Mehr über die Stadtgeschichte erfahren

Die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria wurde 1837 nach dem damaligen britischen Premierminister Lord Melbourne benannt. Doch lange bevor die ersten Europäer 1803 die Region erreichten, siedelten sich bereits einige Stämme der Aborigines an. Für sie war der Ort, wo der Yarra River in die Port Phillip Bay mündet, seit 35.000 Jahren eine wichtige Quelle für Wasser und Lebensmittel.

Die Geschichte und das Gesicht Melbournes haben sich seit der Gründung – Queen Vitoria erklärte die Siedlung 1847 offiziell zur Stadt – immer wieder verändert. Die heutige Millionenmetropole hat von wirtschaftlichen Hochzeiten, dem Goldrausch und der Zuwanderung während des Zweiten Weltkrieges profitiert. Vor allem kamen Iren, Deutsche, Griechen und Chinesen.

Erste europäische Siedler kamen 1835 von Tasmanien herüber und nannten die Bucht Port Phillip. Ein wichtiger Mann der Stadtentwicklung Melbournes war schließlich John Batman. Er „kaufte“ den ansässigen Aborigine-Stämmen, denen das Konzept des Tauschgeschäftes von Geld für Waren bisher nicht bekannt war, rund 240.000 Hektar Land ab (auch Batman’s Treaty genannt), um auf der nördlichen Seite des Yarra River eine Siedlung zu gründen. Die strategische Siedlungsentwicklung erfolgte daraufhin durch John Pascoe Fawkner. Um 1840 lebten schon mehr als 10.000 Menschen in der Region. Dem Landvermesser Robert Hoddle verdankt Melbourne übrigens das Schachbrettmuster der Straßen im CBD.

Bereits 1851 entstand das bis heute bestehende Chinatown. Sichtbar mischen sich dort heute Tradition und Moderne – auch kulinarisch. Gut isst es sich beispielsweise im „Empress of China“ (120 Little Bourke Street), das seine Gäste seit den 1970er Jahren mit Dumplings und anderen Leckereien glücklich macht.

Mitte des 19. Jahrhunderts baute man die Infrastruktur der wachsenden Stadt aus und baute öffentliche Einrichtungen, darunter Bildungsinstitutionen, Krankenhäuser, Büchereien, Kirchen und den großen Hafen. Melbourne wurde zu einer der wohlhabendsten und größten Städte der damaligen Welt. 1865 war Melbourne schließlich die größte Stadt Australiens, 1880 außerdem die reichste. Immer weitere Hochhäuser wurden errichtet und man begann mit dem Bau des umfangreichen Straßenbahnnetzwerkes. Nur die Rezession machte auch vor der florierenden Metropole nicht Halt. Ganz Australien erlitt dadurch wirtschaftliche Verluste.

Die 1850 bis 1868 im neugotischen Stil errichtete St. Patrick’s Cathedral ist der Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Melbourne. Sie ist umgeben von einer hübschen kleinen Parkanlage.
The Old Melbourne Gaol ist das ehemalige Gefängnis des Bundesstaates Victoria – auch wenn Melbourne nicht ursprünglich als Sträflingskolonie gegründet wurde. 1924 geschlossen, beherbergt das Gebäude heute ein Museum für einen authentischen Einblick in das Gefängnisleben der damaligen Zeit. Bis heute erzählt man sich einige Geschichten zu sagenumwobenen Kriminellen, die dort einsaßen und/oder hingerichtet wurden. Allen voran die von Ned Kelly, einem berühmten australischen „Buschranger“ und Straßenräuber, dessen Originalrüstung aus dem 19. Jahrhundert in der State Library besichtigt werden kann.

Als sich am 01.01.1901 die britischen Kolonien zum Commonweatlth of Australia zusammenschlossen, brauchte dieses neue Land eine Hauptstadt. Bis 1927 die eigens dafür konzipierte Stadt Canberra diese Aufgabe übernahm, ging Melbourne Sydney gegenüber als Sieger hervor und wurde zum neuen Regierungssitz von Australien.

Nachdem sich zunächst immer mehr große nationale und internationale Firmen angesiedelt hatten, musste man in den 1990er Jahren anfangen, umzudenken. Der Tourismus in Victoria – vor allem der Hauptstadt des Bundesstaates – wurde zunehmend gefördert und moderne Projekte, wie der zentrale Federation Square und das Melbourne Museum, entstanden.

Melbourne hat nicht nur eine interessante Geschichte, sondern auch ein abwechslungsreiches Kulturangebot, vielfältige Architektur und viele grüne Orte zu bieten. Es lohnt sich, mehrere Tage in der idyllischen Metropole zu verbringen!

10 kostenlose Sehenswürdigkeiten in Melbourne:

01 - City Circle Tram

Die historischen Straßenbahnwagen der Linie 35 fahren als City Circle Tram zwischen 10.00 und 18.00 Uhr alle 12 Minuten ihre „Runde“ (es geht nicht ganz einmal rum, aber fast). Dabei passiert die Bahn zahlreiche Sehenswürdigkeiten im CBD – mit passenden Ansagen und in nostalgischem Ambiente. Nach dem Prinzip „Hop On, Hop Off“ kann man so bequem die Innenstadt erkunden. Die übrigens verfügt auch über eine „Free Tram Zone“. Das heißt, man kann im CBD alle Straßenbahnen kostenlos benutzen. Die entsprechenden Haltestellen sind gekennzeichnet und man wird informiert, wenn man die Zone verlässt. Sehr praktisch!

02 - State Library of Victoria

Die im viktorianischen Stil erbaute State Library of Victoria (Staatsbibliothek) liegt nördlich des CBD. Seit 1856 ist sie als eine der damals ersten freien Bibliotheken für die Öffentlichkeit zugänglich. Der ursprüngliche Bestand von nur 3846 Büchern wurde auf über 2 Millionen Bücher und 16.000 Zeitschriften (Quelle: wikipedia.de, Stand 2013) erhöht. In der Sammlung der Bibliothek befinden sich auch einige besonders seltene Exemplare, wie beispielsweise die originalen Tagebücher der Stadtgründer John Batman und John Pascoe Fawkner, sowie Schriften des Kapitäns James Cook. Während man die verschiedenen Ausstellungsstücke (nicht nur Bücher) auf den Galerien der Bibliothek bestaunt, kann man immer wieder einen guten Blick in den großen Lesesaal werfen.

State Library of Victoria
328 Swanston Street
www.slv.vic.gov.au

 

Montag bis Donnerstag von 10.00 bis 21.00 Uhr und
Freitag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet

03 - The Australian Centre for Moving Image

Die wechselnden Ausstellungen des direkt am zentralen Federation Square gelegenen The Australian Centre for Moving Image (ACMI) beschäftigen sich mit allen Themen rund um Film, Fernsehen und Videospiele sowie die digitale Kunst und Kultur. Workshops, Talks, Lehrveranstaltungen und eine Mediathek (zwei Kinos) erweitern das Angebot der interaktiven Sammlungen. Es gibt dort spannende Dinge für Kinder und Erwachsene aus verschiedensten thematischen und technischen Bereichen zu entdecken.

The Australian Centre for Moving Image (ACMI)
Federation Square, Flinders Street
www.acmi.net.au

täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
Der Eintritt zu den Ausstellungen des ACMI ist frei.

04 - Fitzroy Gardens

Seit über 150 Jahren erfreuen sich Einheimische und Besucher an den unweit des CBD gelegenen Fitzroy Gardens. 26 Hektar Land wurden in eine grüne Oase mit vielen von Bäumen gesäumten Wegen verwandelt. Die Fitzroy Gardens wurden benannt nach Sir Charles Augustus Fitzroy, der zunächst Gouverneur von New South Wales (1846-1851) und dann Gouverneur-General der Australischen Kolonien (1851-1855) war. Ein erwähnenswertes Gebäude in den Fitzroy Gardens ist das Cook's Cottage. Das Haus, in dem die Eltern des Kapitän James Cook in England lebten, wurde in den 1930er Jahren aus seiner Heimat in das “zum Empire gehörende“ Australien importiert, da der Melbourner Geschäftsmann Russell Grimwade es ersteigert hatte.

Fitzroy Gardens
Wellington Parade
www.fitzroygardens.com

05 - Parliament House

Landvermesser Robert Hoddle (der den schachbrettartigen Grundriss für das CBD entwarf) wurde 1851 auch damit beauftragt, einen passenden Standort für das neue Parlamentsgebäude zu finden. Der Bau des Parliament House begann 1855 und wurde erst 1929 endgültig fertiggestellt. Das Gebäude ist nicht nur das größte öffentliche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert in ganz Australien, sondern war auch Schauplatz für einige wichtige historische Ereignisse. Wer mehr darüber erfahren möchte, der nimmt am besten an einer der kostenlosen Führungen durch das Parliament House teil.

Parliament House
Spring Street

 

Montag bis Freitag von 8.30 bis 17.30 Uhr geöffnet
mehrmals täglich öffentliche & kostenfreie Touren: www.parliament.vic.gov.au

06 - Queen Victoria Market

Der riesige, überdachte Queen Victoria Market im Nordwesten der Innenstadt, unweit des CBD, ist quasi eine Melbourner Institution. Seit den 1850er Jahren bieten (heute) mehr als 600 Händler auf über sieben Hektar alles Mögliche an: von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs über Kleidung und Souvenirs bis hin zu Kunsthandwerk. Am besten shoppt und bummelt es sich zwischen den bunten Marktständen vom Morgen bis zum späten Vormittag. Bis dann haben nämlich auch die Gourmetstände und kleinen Restaurants geöffnet, in denen es so manche Leckerei zu probieren gibt. Hinter dem Queen Victoria Market prägen zahlreiche neue Bürotürme, die zwischen den kleineren, historischen Hochhäusern emporwachsen, das moderne Stadtbild Melbournes.

Queen Victoria Market
Victoria Street / Elizabeth Street
Tram 55 oder 75: Peel St / Victoria St
City Circle Tram: Queen St / La Trobe St (10 Min Fußweg)

täglich geöffnet, außer Montag, Mittwoch und an Feiertagen

07 - River Walk & Federation Bells

Da Melbourne eine Stadt am Wasser ist – nicht nur am Meer, sondern auch am Fluss – macht sie dieses vermehrt für die Bewohner und Besucher zugänglich. Vom Federation Square aus gelangt man über die Uferpromenade, auf der einige Kunstwerke zu sehen sind, in den neusten Park in der Stadt namens Birrarung Marr, was so viel wie „Flussufer“ bedeutet. Mehrere Fußgängerbrücken verbinden ihn mit dem CBD und dem westlich gelegenen Melbourne Park, sowie dem Melbourne Cricket Ground.

Abseits einer solchen Brücke kann man die Installation Federation Bells besichtigen. Sie besteht aus 39 Glocken, die in unterschiedlichen Kompositionen (die von der Öffentlichkeit mitgestaltet werden können) vibrieren. Mehr zu dem Projekt unter www.federationbells.com.au

08 - Southbank & Museen

Die Southbank ist vor allem am Wochenende ein beliebtes Ausgehviertel der Melburnians. Das ehemalige Industriegebiet ist in den 1990er Jahren zugunsten von neuen Apartment- und Bürohäusern gewichen. Die Promenade am Yarra River lädt mit zahlreichen Restaurants und Straßenkünstler zum Speisen und Flanieren ein.

Zahlreiche Kultureinrichtungen liegen direkt zwischen Southgate Promenade und St. Kilda Road: die auffällige Hamer Hall, das Melbourne Arts Centre, die National Gallery of Victoria, Theater sowie Performancecenter und – etwas weiter – das Australian Centre for Contemporary Art.

Die National Gallery of Victoria (NGV) wurde 1861 eröffnet und ist damit die älteste und größte öffentliche Kunstgalerie Australiens. Sie zeigt in ihrer permanenten Kollektion Kunstwerke aus Europa, Asien, Amerika und Ozeanien.

Auf dem jede Woche sonntags (von 10.00 bis 16.00 Uhr) stattfindenden Sunday Market direkt vor dem Melbourne Arts Center kann man Kunsthandwerk und andere Produkte lokaler Hersteller kaufen.

Der Eureka Tower von der gegenüberliegenden Uferseite des Yarra River und links daneben die markante Spitze des Melbourne Arts Centre.

Ebenfalls an der Southbank Promenade steht der Eureka Tower, der mit seinen knapp 300 Metern das höchste Gebäude Melbournes ist. 2006 wurden die Bauarbeiten des Wolkenkratzers abgeschlossen. Im 88. Stockwerk bietet das sogenannte Skydeck seit dem auf 285 Metern Höhe eine Aussichtsplattform mit Restaurant, von der aus man einen Blick über die gesamte Stadt genießen kann. Das ist allerdings leider nicht kostenlos.

National Gallery of Victoria (NGV)
180 St. Kilda Road
täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
Der Eintritt zu den permanenten Kollektionen ist frei.
www.ngv.vic.gov.au

Australian Centre for Contemporary Art (ACCA)
111 Sturt Street
Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
Der Eintritt ist frei.
www.acca.melbourne

09 - Victoria Harbour & Dockside Trail

In der Port Phillip Bay gelegen, hat Melbourne selbstverständlich auch ein Hafenviertel. Wo einst Frachtschiffe be- und entladen wurden, liegen heute hauptsächlich Luxus-Yachten vor Anker. Die Piers des Victoria Harbour wurden modernen Entwicklungen unterzogen und bieten heute 2,5 Kilometer Uferpromenade zum Flanieren. Wohnungen, Büros, Restaurants, Bars, Geschäfte und öffentliche Räume setzen sich zu einem spannenden Gefüge zusammen.

Wheelly Good Coffee
107 Victoria Harbour Promenade

Untergebracht in der The Library at The Dock im Victoria Harbour bekommt man bei Wheelly Good Coffee mit bestem Blick und bei guter Zeitungsauswahl sehr guten Kaffee serviert. Dahinter steckt eine Non-Profit-Organisation, die gefährdete Jugendliche zu Baristas ausbildete. Ein unterstützenswertes Projekt!

Einen kleinen historischen Rundgang kann man mit dem Prospekt oder der App „Melbourne Docklands Walking Tours“ (erhältlich in den Informationszentren) machen, ebenfalls steht ein Flyer zum „Docklands Public Art Walk“ zur Verfügung. Noch mehr Spaziergänge zum Selbstentdecken in Melbourne gibt es unter www.victoriawalks.org.au/Melbourne

Victoria Harbour
Collins Street / Bourke Street
www.victoriaharbour.com.au

10 - Royal Botanic Gardens & Shrine of Remembrance

Die Royal Botanic Gardens (Botanischer Garten) sind eine riesige Oase unweit des Stadtzentrums. Über 8.500 Pflanzenspezies aus der ganzen Welt sind dort zuhause. Weite Rasenflächen laden zum Picknicken ein, am See oder unter einem der großen Bäume kann man entspannen und den ein oder anderen tierischen Bewohner beobachten.

Bevor man die Royal Botanic Gardens betritt, kommt man am sogenannten Shrine of Remembrance vorbei, einem Kriegsdenkmal, das den Dienenden und Gefallenen des Bundestaates Victoria im Ersten Weltkrieg gewidmet ist. Dort findet auch jedes Jahr im April die Zeremonie anlässlich des ANZAC Day statt. Von der Gedenkstätte öffnet sich der Blick auf die Skyline Melbournes.

38 Hektar Grün- und Wasserfläche, die man über Wege erkunden kann, bieten die Royal Botanic Gardens nur wenige Straßenbahnstationen vom CBD entfernt. Unterbrochen werden die Grünflächen von verschiedenen Themengärten, darunter ein Rosen- und ein Kräutergarten.

Extra - Free Walking Tour

Wer noch mehr über Melbourne, seine Viertel und seine Geschichte wissen möchte, der sollte sich einer der täglich stattfindenden Free Walking Touren anschließen. Knapp zwei Stunden lang geht es dabei mit einem Local (Einheimischen) durch die Straßen und Gassen sowie vorbei an allen Highlights der Stadt. Dadurch bekommt man nicht nur einen ersten Überblick, sondern auch Lust, noch ein bisschen mehr von Melbourne zu erkunden. Am Ende der Tour bezahlt jeder – nach dem bekannten Prinzip–, was er möchte und kann.

Free Walking Tour
Treffpunkt: vor der State Library of Victoria
jeden Tag um 10.30 und 14.30 Uhr (außer Weihnachten)
www.imfree.com.au/melbourne

Ausflug nach St. Kilda

Auch wenn man es nicht glaubt, so lange man sich in der Innenstadt befindet: Melbourne liegt am Meer! Das ist mit der Straßenbahn gut zu erreichen. In einer halben Stunde ist man in St. Kilda am Strand. Von der Straßenbahnstation aus sind es nur wenige Minuten bis zum Pier, dessen Ende von einem typischen Pavillon markiert wird. Direkt am Strand erstreckt sich die St. Kilda Esplanade (Uferpromenade). Hier treffen sich die Melburnians zum Sport treiben oder Sonnenbaden. Dahinter erstreckt sich (landeinwärts) eine Ausgeh- und Vergnügungsmeile mit zahlreichen Bars und Restaurants, Theatern und dem bekannten Lunapark.

Schlemmen bei Sonnenuntergang

Gibt es einen besseren Ort, um Fish´n´Chips zu essen, als direkt am Meer? Wohl kaum. Daher sollte man in St. Gilda einfach mal nicht auf die Preise schauen und sich bei einem kühlen Getränk und leckerem Essen direkt am Strand in einem der Lokale niederlassen. Traumhaft – und lecker!

Nachdem die Sonne untergegangen ist, strömen jeden Abend zahlreiche Neugierige auf den Pier von St. Kilda, um einen Blick auf die beliebtesten Meeresbewohner der Gegen zu werfen: Pinguine. Eine kleine Kolonie hat sich dort in den 1970er Jahren niedergelassen und wird seit dem von Freiwilligen, Forschern und Besuchern beobachtet.

Leider sind die kleinen Kerlchen, die erst im Dunklen an Land kommen, etwas fotoscheu und daher schwierig zu fotografieren.  Ihre Nester bauen sie gut versteckt zwischen den Steinen. Dort warten die Jungen darauf, dass Ihre Eltern mit Futter zurückkommen. 

Ausflug nach Elwood

Ruhiger als in St. Kilda ist der Strand im einige Kilometer südöstlich vom CBD gelegenen Stadtteil Elwood. Am Wochenende ist er – vor allem in den Sommermonaten – ein beliebtes Ausflugsziel.

Frühstück mit Meerblick

In einem kleinen Kiosk (der nicht immer, aber meistens geöffnet hat) direkt an der Promenade gibt es leckeren Kaffee sowie süße und herzhafte Leckereien (z.B. Bacon-Egg-Muffin). Und das mit grandioser Aussicht auf Strand und Meer!