Koh Phi Phi – Eine etwas überlaufene Trauminsel

Zwei Tage auf der Touristeninsel waren definitiv genug für uns! Zu voll, zu laut, zu dreckig fanden wir Koh Phi Phi Don, die einzige bewohnte Insel der kleinen Gruppe in der Andamanensee. Außerhalb des Ortskerns von Tonsai Village, dem größten Ort der berühmten Partyinsel, überzeugte sie uns dann aber doch wenigstens durch ihre wunderschöne Natur: Die Hänge der Berge sind mit dichtem grünem Dschungel überwuchert, das Meer ist Türkisblau in verschiedensten Nuancen und die Strände oft fast Weiß.

Am Tonsai Pier gab es für uns erstmal einen Roti – passte auch farblich wunderbar zu den bunt geschmückten Lontailbooten, die dort nebeneinander auf die Touristen warten.

Von günstigen Backpackerhostels bis zum Luxushotel gibt es mittlerweile jede Art von Unterkunft auf der kleinen Insel. Einige liegen so abgelegen, dass man sie nur mit dem Boot erreichen kann. Das klingt schon eher nach Entspannung!

Entspannt übernachten

Glücklicherweise waren wir nach der Hauptsaison (November bis Februar) auf Koh Phi Phi Don und hatten uns eine wirklich tolle, etwas abgelegene Unterkunft ausgesucht, in der wir liebevoll umsorgt wurden: das Phi Phi Sunset Bay Resort.

Phi Phi Sunset Bay Resort
130 Moo 7, Sunset Bay, Ko Phi Phi Don

Die Atmosphäre im Phi Phi Sunset Bay Resort ist entspannt, die kleinen Hütten liegen einzeln am Hang und alle mit Blick auf die Bucht. In Hängematten und auf der großen Terrasse kann man bequem entspannen. Wer ein bisschen Ruhe und Aussicht genießen möchte, der ist hier definitiv richtig! Nachts hört man jedoch leider trotzdem den Partylärm aus dem Ort, der in der Bucht hallt…

Hinter dem Ressort beginnt direkt der Dschungel, der sich von dort aus die Berghänge hinaufzieht. In der Nacht kann man ihn auch hören und man sollte sich nicht wundern, wenn er schon mal bis in die eigene Hütte vordringt – zum Beispiel in Form einer Gottesanbeterin oder ähnlichem Kriechgetier.

Traumhafter Ausblick vom hauseigenen "Strand" (leider kein Sand)!

Den ganzen Tag über kann man vom Phi Phi Sunset Bay Resort aus zu bestimmten Zeiten mit dem Boot hinüber in die Stadt fahren (und zurück) oder einfach 15 bis 20 Minuten laufen. Zwischen den Bäumen schaut man immer wieder auf die grün umrandete Bucht und die vielen kleinen Boote, die auf dem Meer schaukeln. 

Besiedlung mit Folgen...

Nachdem Koh Phi Phi Don ab 1950 von Fischerfamilien bewohnt wurde, ist heute der Tourismus die Haupteinnahmequelle. Dieser ist jedoch nicht nur ein Segen für die Insel. Denn die vielen Besucher hinterlassen auch extrem viel Müll. Und der wird nicht selten achtlos am Strand zurückgelassen und schwimmt dann einfach irgendwo im Meer herum. Gar nicht schön!

Hinter den Hotels und Ferienanlagen sammelt sich oft meterhoch der Müll – mitten in der Natur! Ein Problem, an dem Einheimische und Besucher nur gemeinsam arbeiten können.

Ein Tsunami zerstörte 2014 fast die gesamte Insel, die seitdem Stück für Stück und mit viel internationaler Hilfe wiederaufgebaut wurde. Leider scheint sich jedoch das Bewusstsein für die Natur und ihre Erhaltung der Urlauber und Einheimischen nicht so wirklich verändert zu haben…

Die Bucht erkunden

Wer sich sportlich betätigen und gleichzeitig ein bisschen die Gegend erkunden möchte, der kann sich ein Kajak leihen (ab 200 Baht) und damit vom Phi Phi Sunset Bay Resort (oder einem anderen Startpunkt) aus durch die Bucht paddeln, die sich auf der gegenüberliegenden Seite des Tonsai Pier, der Hauptanlegestelle für Boote auf Ko Phi Phi Don, befindet und deutlich ruhiger ist. 

In nur ca. 20 bis 30 Minuten gelangt man unter anderem zum Monkey Beach, der – wie der Name schon sagt – von Affen bevölkert wird. Die dort (eigentlich) in freier Wildbahn lebenden Makaken und Weißhandgibbons haben sich längst an Menschen gewöhnt. Sie sind neugierig bis aufdringlich und aggressiv, da sie regelmäßig von den Touristen (für Fotos) gefüttert werden, obwohl das eigentlich verboten ist. Wir haben uns lieber schnellstmöglich wieder mit dem Kajak auf den Rückweg gemacht.

Einen Schnorchelausflug machen

Unser schönstes Erlebnis (abgesehen von der super Unterkunft) war ein Bootsausflug rund um die kleinere Insel Ko Phi Phi Leh mit Schnorcheltour in einem der Longtailboote. Neben vielen tollen Uferstreifen, meterhohen Felswänden, die direkt über dem Meer aufragen, und kleinen Buchten, hat uns vor allem die Vielfalt unter Wasser beeindruckt.

Wir waren an verschiedenen Stellen für einige Zeit mit Schnorchel und Maske im Meer. Nach dem Eintauchen entdeckt jeder seine eigene kleine Welt aus bunten Fischen und Korallen, die man danach nur schlecht in Worten beschreiben kann. Wer unter Wasser die Ohren spitzt, der hört sogar etwas. Denn die bunten Papageifische knabbern lautstark an den Korallen.

Leider sieht man auch immer man wieder einen Ölfilm oder Müll auf der Wasseroberfläche schwimmen. Die vielen Ausflugsboote, die täglich zu den Buchten und kleinen Inseln fahren, ziehen ihre Spuren hinter sich her. Und die lassen einen schon darüber nachdenken, ob man hier wirklich ins Wasser möchte. So richtig gut ist der (Massen-)Tourismus für die Umwelt wohl nicht…

Unsere Tour dauerte mehrere Stunden, sollte aber noch mit einem besonderen Erlebnis abschließen. Zuvor umrundeten wir komplett die kleine Insel mit ihren zerklüfteten Uferhängen. Aufgrund des nicht ganz beständigen Wetters konnten wir unterwegs noch einen riesigen Regebogen hinter den Felsen beobachten. Immer wieder ein tolles Naturschauspiel!

Ein absolutes Highlight erlebten wir dann nachdem die Sonne wunderschön am Horizont im Meer verschwunden war. Denn bei Dunkelheit kann man vor Ko Phi Phi das Plankton im Wasser leuchten sehen – total verrückt! Ein bisschen Überwindung kostete es zwar schon, in das schwarze Wasser hinabzutauchen, aber dann erwartete uns eine absolut einzigartige Erfahrung: Wie kleine Sterne leuchten die einzelnen Plankton – nur eben im Wasser!

Ausgelöst wird dieses „Leuchten“ durch die Wellen- oder Schwimmbewegungen. Warum genau und welche Mikroorganismen bei Berührung Lichtsignale aussenden ist noch nicht gänzlich geklärt. Forscher gehen davon aus, dass es eine Art Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde ist. Auf jeden Fall bot sich uns ein unvergesslicher Anblick!

Abends durch Tonsai Village bummeln

Der Hauptort der Insel, Tonsai Village, ist ein typischer Touristenort, der vor allem vormittags und am Abend von den vielen Besuchern überfüllt wird. Die Restaurants sind gut besucht, aus den Bars dröhnt Musik, davor stehen Leute, die einen gerne mit guten Angeboten hineinlocken möchten. An jeder Ecke kann man bunte Souvenirs und Klamotten kaufen. Nicht so ganz unser Ding. Aber wer zum Feiern kommt, wird sicher eine gute Party finden.

Rosniyom
77 Moo 7, Ko Phi Phi Don
81210, Thailand

Hier bekommt man leckeres und authentisches thailändisches Essen zu annehmbaren Inselpreisen. Die Auswahl ist gut und der Service freundlich. Zu den meisten Gerichten gibt es Reis, d.h. man wird satt. Und wenn nicht, kann man auch durchaus noch einen Nachtisch probieren.

Neben viel westlich angehauchtem Essen gibt es auch einige Restaurants, die wirklich thailändisches Essen anbieten. Generell ist es auf Ko Phi Phi allerdings etwas teurer, als auf dem Festland. Wer es übrigens nicht so scharf mag, dem hilft die Phrase mai phet weiter 😉

Reisetipps

ANREISE
Man kommt nur mit dem Boot nach Koh Phi Phi. Die Fahrt mit der Fähre dauert von Phuket aus etwa 2 bis 2,5 Stunden. Am besten bucht man direkt mit Hotel-Pick-Up, dann braucht man sich um die Anreise zum Hafen nicht selbst zu kümmern (Kosten ca. 350 Baht – wir haben bei Andaman gebucht). Die meisten Unterkünfte auf Ko Phi Phi bieten dann sogar einen Abholservice an. Vor allem, wenn sie etwas außerhalb liegen. Am besten bei der Buchung direkt nachfragen.

TOUREN BUCHEN
Bei der Ankunft am Hafen (Tonsai Pier) sollte man sich nicht von den vielen aufdringlichen Verkäufern irritieren lassen. Es bleibt immer noch genug Zeit, sich über die verschiedenen Touren zu informieren und in Ruhe etwas für den kommenden Tag zu buchen. Ist man mit mehreren Leuten unterwegs, bietet es sich oft sogar an, ein privates Longtailboot (die mit den bunten Bändern) zu mieten. Das ist meistens günstiger und man kann die Tagestour individueller gestalten. 

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